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Auf der Suche nach der Balance: VfB erwartet Union im Pokal

Innerhalb von zehn Tagen treffen Stuttgart und Union Berlin zum zweiten Mal aufeinander - diesmal im DFB-Pokal. Für den VfB geht es nach dem Ende der Siegesserie darum, eine Reaktion zu zeigen.

Sebastian Hoeneß
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß steht vor Spielbeginn auf dem Spielfeld. Foto: Christoph Schmidt/DPA
Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß steht vor Spielbeginn auf dem Spielfeld.
Foto: Christoph Schmidt/DPA

Dass sich Sebastian Hoeneß nach dem Ausfall von Top-Torjäger Serhou Guirassy über die Defensive Gedanken machen muss, hat der Coach des VfB Stuttgart wohl kaum erwartet. In der Vorbereitung auf das Zweitrunden-Spiel im DFB-Pokal am Dienstag (18.00 Uhr/Sky) gegen den Krisenclub 1. FC Union Berlin kam er nicht drumherum, sich mit den Nachlässigkeiten seiner Abwehr auseinanderzusetzen.

Denn auch ohne Guirassy strahlten die Schwaben beim 2:3 gegen die TSG Hoffenheim Torgefahr aus - zulasten der Abwehrarbeit. »Wenn man Spiele gewinnen möchte, dann ist es wichtig, wenig zuzulassen und wenig Gegentore zu bekommen«, sagte Hoeneß am Montag.

Beim Duell mit Union Berlin in der Hauptstadt am vorletzten Spieltag fanden die Schwaben die richtige Balance. Selbst trafen sie drei Mal, ein Gegentor kassierten sie nicht. »Das ist jetzt aber ein anderer Wettbewerb, das ist die große Veränderung«, sagte Hoeneß.

Union musste zuletzt zehn Pflichtspielniederlagen nacheinander hinnehmen - darunter eben auch das 0:3 gegen den VfB. »Das ist eine andere Konstellation. Es wird entschieden, wer eine Runde weiterkommt. Ich glaube aber nicht, dass sich bei Union oder bei uns etwas an der grundsätzlichen Spielidee verändern wird«, meinte der Coach.

Sehr wohl könnte es gegen den Champions-League-Teilnehmer aber zu Änderungen in der Startformation kommen. »Die Überlegung gibt es schon«, sagte Hoeneß. Für den 41-Jährigen geht es vor allem darum, wem er drei Spiele in acht Tagen zutraut. Schließlich steht am Sonntag zum Abschluss des zehnten Spieltags das nächste baden-württembergische Landesduell beim Aufsteiger 1. FC Heidenheim an.

Der Fokus liegt aber erst einmal auf dem ausverkauften Aufeinandertreffen gegen Union. Ein Weiterkommen würde sich auch in finanzieller Hinsicht lohnen. Die Teilnehmer der zweiten Runde dürfen mit einem Fixbetrag von 431.200 Euro planen, der Einzug ins Achtelfinale würde noch einmal 862.400 Euro einbringen.

Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth sieht den VfB zumindest leicht im Vorteil. »Wir spielen daheim, haben die Fans im Rücken und bei Union wächst der Druck. Da werden wir versuchen, deren Negativserie weiter auszubauen«, sagte er.

Hoeneß' Devise lautet: »Hinten weniger zulassen und vorn kaltschnäuziger sein.« Im Zusammenspiel mit seinen Nebenleuten ist in der Defensive Abwehr-Neuzugang Anthony Rouault gefordert, mit dem der Coach bislang zufrieden ist. »Er hat sich sehr schnell bei uns akklimatisiert. Mit dem Köln-Spiel hat er sofort seinen Mann gestanden. Er ist sehr reflektiert, selbstkritisch, ambitioniert und ehrgeizig«, sagte Hoeneß.

Und der Forderung nach mehr Kaltschnäuzigkeit muss in der Sturmspitze unter anderen Deniz Undav nachkommen. Der Vertreter von 14-Saisontore-Mann Guirassy erlebte gegen Hoffenheim eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Er vergab eine Großchance aus dem Spiel heraus, verschoss einen Strafstoß, legte nach der Pause für Chris Führich auf und traf zum 2:3 selbst. Gegen Union wolle er »eine Reaktion zeigen«, kündigte Undav an. Gegen einen verunsicherten Gegner geht es für den VfB aber in erster Linie darum, wieder die richtige Balance zu finden.

Spielplan DFB-Pokal

Kader VfB Stuttgart

Kader 1. FC Union Berlin

© dpa-infocom, dpa:231030-99-760042/3