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Attacke auf ZDF-Team: Prozess im Januar 2024 geplant

Nach dem Angriff auf ein ZDF-Team in Berlin am Rande einer Demonstration gegen die damaligen Corona-Maßnahmen soll es im Januar 2024 zum Prozess kommen. Drei Männer und eine Frau sollen sich dann wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstagabend auf Anfrage sagte. Zuvor hatte die »Heilbronner Stimme« (Freitagausgabe) berichtet. Beschuldigt sind zwei Männer aus Berlin sowie eine Frau und ihr Bruder aus Baden-Württemberg. Laut Anklage sollen sie am 1. Mai 2020 auf das ZDF-Team eingetreten und eingeschlagen haben, zum Teil auch mit Metallstangen.

Justitia
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts. Foto: Hendrik Schmidt/DPA
Blick auf die Justitia über dem Eingang eines Landgerichts.
Foto: Hendrik Schmidt/DPA

Das Fernsehteam hatte 2020 bei einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gefilmt, es war im ZDF-Auftrag für das Satireformat »heute-show« unterwegs. Danach war es in einer Seitenstraße in der Nähe des Alexanderplatzes angegriffen worden. Nach früheren Angaben der Polizei waren daran bis zu 25 vermummte und schwarz gekleidete Menschen beteiligt.

Der für politisch motivierte Taten zuständige Staatsschutz des Landeskriminalamtes (LKA) übernahm die Ermittlungen. Diese gestalteten sich teils kompliziert. In mehreren Aufrufen suchten Ermittler nach Zeugen und baten um Foto- und Videoaufnahmen. Am Tatort waren auch DNA-Spuren gesichert worden. Nach einem Gerichtsbeschluss durften die Ermittler schließlich von sechs Verdächtigen DNA-Proben nehmen und verwenden.

Nach deren Analyse ist die Berliner Staatsanwaltschaft davon überzeugt, dass die vier Beschuldigten das ZDF-Team - Journalisten und Wachleute - angriffen. Vermummt sollen sie ihre Opfer niedergeschlagen und danach den am Boden liegenden Menschen »mit großer Wucht« gegen die Köpfe getreten haben. Zwei der Opfer verloren nach Angaben der Staatsanwaltschaft zeitweilig das Bewusstsein. Die Angegriffenen wurden teils erheblich verletzt, einige Wunden mussten laut Anklage chirurgisch behandelt werden.

Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom 3.1.2023

© dpa-infocom, dpa:230727-99-561580/3