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Atomendlager an deutscher Grenze: Keine Bauarbeiten

Nach der Schweizer Vorentscheidung zum Bau des Atomendlagers nahe der deutschen Grenze in Nördlich Lägern im September ist in der Region mit Bauarbeiten vorerst nicht zu rechnen. Bis Herbst 2024 ist die schweizerische Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) erstmal damit beschäftigt, ihr »Rahmenbewilligungsgesuch« einzureichen. Dies sind mehrere tausend Seiten, auf denen die Nagra erklärt, warum sie den Standort ausgewählt hat. »Eine große Fleißarbeit«, wie Nagra-Sprecher Patrick Studer auf dpa-Anfrage sagt. Erst, wenn dieses Gesuch behördlich geprüft und politisch genehmigt ist und eine mögliche Volksabstimmung dazu über die Bühne ist, würden Bauarbeiten auf dem Gelände beginnen.

»Größere Bauarbeiten beginnen frühestens in zehn Jahren«, sagte Studer. Es gebe auch keine weiteren Bohrungen in der Region, die nötigen Voruntersuchungen seien alle abgeschlossen. Die Grundzüge des Projekts seien im September bekanntgegeben worden, neue Erkenntnisse seien von dem ausgearbeiteten Gesuch nicht zu erwarten.

Die Schweizer Behörden wollen in dem Endlager die radioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken, Industrie und Forschung in Hunderten Metern Tiefe in Opalinuston einbetten. In Deutschland ist über den Standort eines Atommülllagers noch nicht entschieden worden.

Die Nagra lädt die Bevölkerung in der Region ein, sich im Felslabor Mont Terri persönlich ein Bild über die Forschungsarbeiten zur Einlagerung radioaktiver Abfälle zu machen, sagte Studer. Es gebe Gratisfahrten dorthin, die nächsten am 21. Januar, 18. Februar und 11. März. Das Labor liegt etwa 130 Kilometer westlich von Hohentengen. Ebenso gebe es in der Schweizer Gemeinde Stadel einen Informationspavillon für Fragen und Anregungen. So gehe es darum, wie die Baustelle eines Tages möglichst umweltfreundlich und ohne Belästigung der Anwohner eingerichtet werden könne.

Felslabor Mont Terri

Informationspavillon und Besuche Felslabor

© dpa-infocom, dpa:221229-99-42170/2