Beim Wohnungsbau gehe es nicht um ein bisschen Wohlstandszuwachs, sagte Müller den Zeitungen. »Es geht darum, dass wir seit 2000 nur halb so viele Wohnungen gebaut haben, wie zusätzliche Haushalte im Land entstanden sind.« Deshalb müsse man darüber reden, wie man sinnvoll und verantwortungsbewusst mit dem Flächenverbrauch umgeht. »Wir müssen so sparsam sein wie möglich«, sagte er. »Im Außenbereich nehmen wir ja den Bauern fruchtbarste Lössböden weg, in Heilbronn wichtige Anbaugebiete für den Wein oder am Bodensee für das Obst.«
Man müsse überlegen, wo man aufstocken oder noch sehr viel dichter bauen kann. »Wenn das nicht ausreicht, müssen zusätzliche Flächenausweisungen diskutiert werden können, aber eben unter Einbeziehung aller Aspekte«, sagte Müller. »Der einfache Weg, einfach auf die Wiesen und Äcker zu gehen, ist nicht mehr zeitgemäß.«
Die Debatte dürfe jedoch nicht ideologisch geführt werden, es dürfe nicht um entweder-oder gehen, mahnte Müller. Es gebe genügend Städte in Baden-Württemberg, die das hinbekommen und klug abgewogen hätten.
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