Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) hat sich in einem Brief an Bundesinnenministern Nancy Faeser gewandt und um unbürokratische Hilfe beim Ausstellen der Personalausweise für Erdbeben-Opfer gebeten. Denn nur mit den richtigen Papieren können die Menschen, die im Katastrophengebiet in der Türkei und Syrien alles verloren haben, ein spezielles Visum erhalten, um bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen.
»Angesichts der dramatischen Situation im Erdbebengebiet bitte ich die Bundesministerin zu prüfen, inwieweit ein innerhalb von Stunden ausstellbarer Personalausweis als Identitätsnachweis in dieser Ausnahmesituation ausreichen kann«, sagte Aras der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. »Es würde den vom Erdbeben betroffenen Menschen sehr helfen, damit sie möglichst schnell vorübergehend bei ihren Angehörigen in Deutschland ein Dach über dem Kopf erhalten und Trost finden.«
Wichtig sei aber auch, dass nachvollzogen werden könne, wer in die Bundesrepublik einreise, betonte die Landtagspräsidentin: »Was mit der Identifikation über den Personalausweis möglich sein sollte.« Gleichzeitig dankte Aras SPD-Politikerin Faeser sehr für die Visa-Erleichterungen und die bisher geleistete Hilfe für die Menschen, die von der Erdbebenkatastrophe betroffen sind.
Vor rund einer Woche hatten das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium angekündigt, dass vom Erdbeben betroffene Menschen über ein unbürokratisches Visaverfahren die Moglichkeit bekommen, zeitweise bei Angehörigen in Deutschland unterzukommen. Die Visa sollen drei Monate gültig sein. Zuletzt war Kritik laut geworden, weil für diese Drei-Monats-Visa zum Beispiel ein gültiger Pass und ein biometrisches Foto benötigt werden - angesichts der Zerstörung im Katastrophengebiet haben viele Menschen ihre Ausweispapiere aber verloren.
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