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Antisemitismus-Vorwürfe: Biennale für Fotografie abgesagt

Wegen antisemitisch bewerteten Posts auf der Facebook-Seite eines Kurators ist die 4. Biennale für aktuelle Fotografie in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg, abgesagt worden. Sie sollte im März 2024 eröffnet werden. Verschiedene Posts von Shahidul Alam auf seinem Facebook-Kanal hätten antisemitisch lesbare und antisemitische Inhalte, sagte ein Sprecher der Biennale am Mittwoch. Das Vertrauensverhältnis sei erheblich gestört.

Nach Auftauchen dieser Posts habe es Gespräche mit allen drei Kuratoren der Ausstellung in Mannheim gegeben, in denen die besondere historische Verantwortung Deutschlands für den Staat Israel und dessen Existenzrecht angesprochen wurden. Alam habe auf das Recht auf Meinungsfreiheit verwiesen, sagte der Biennale-Sprecher.

Die beiden anderen Kuratoren Tanzim Wahab und Munem Wasif verneinten auf Anfrage, dass sie die Biennale auch ohne Alam weiterführen wollten. Die drei Kuratoren aus Bangladesch waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Die Folgen der Absage für die Biennale für aktuelle Fotografie und das Organisationsteam sind laut dem Vorstand der Biennale weitreichend. Sie gefährdeten die Zukunft der gesamten Veranstaltung. Vor den Vorfällen hatte die BASF als Großsponsor mitgeteilt, die Biennale im Jahr 2024 ein letztes Mal fördern zu wollen, sagte der Sprecher.

© dpa-infocom, dpa:231122-99-38000/3