Kiefer war der erste Künstler, der in seinen Werken das Tabu der Darstellung von Nazisymbolik brach, was ihm in Deutschland viel Kritik einbrachte. Darauf spielte Roth auch in ihrer Rede an. Während in Deutschland die Kontroverse um sein Schaffen oft persönlich geworden sei, habe er in seiner Wahlheimat Frankreich höchste Anerkennung als kultureller Vermittler und Brückenbauer Deutschlands erfahren, erklärte Roth.
In seiner Dankesrede meinte Kiefer, dass er beiden Länder angehöre, denn es gebe keine Grenzen. Der Künstler wurde am 8. März 1945 in Donaueschingen (Baden-Württemberg) geboren. Seit 1992 lebt er in Frankreich. Im Jahr 2005 wurde er bereits mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Drei Jahre später erhielt Kiefer als erster bildender Künstler den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
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