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Aleph Alpha wird Partner von KI-Zentrum in Heilbronn

Eine langfristige Partnerschaft wollen das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha und das geplante KI-Zentrum in Heilbronn abschließen. Ministerpräsident Kretschmann spricht von einem Lottogewinn für die Stadt, die Details der Zusammenarbeit bleiben aber noch vage.

Wissing besucht Bildungscampus
Jonas Andrulis (v.l) der Gründer des KI Unternehmens Aleph Alpha steht zusammen mit Bundesminister Volker Wissing (FDP), Silke Lohmiller, Reinhold Geilsdörfer von der Dieter Schwarz Stiftung und Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen)auf dem Bildungscampus Heilbronn. Foto: Bernd Weißbrod/DPA
Jonas Andrulis (v.l) der Gründer des KI Unternehmens Aleph Alpha steht zusammen mit Bundesminister Volker Wissing (FDP), Silke Lohmiller, Reinhold Geilsdörfer von der Dieter Schwarz Stiftung und Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen)auf dem Bildungscampus Heilbronn.
Foto: Bernd Weißbrod/DPA

Das Heidelberger KI-Unternehmen Aleph Alpha wird neuer Partner des Innovationsparks Künstliche Intelligenz (Ipai) in Heilbronn. Mit dem Bündnis wolle man erreichen, »selbstbestimmt und souverän die Entwicklung von KI in Europa zu gestalten«, sagte Jonas Andrulis, Gründer und CEO von Aleph Alpha am Montag in Heilbronn. Es gehe darum, die Ressourcen wie Mitarbeiter und Rechenleistung zu bündeln. Details zur Zusammenarbeit wurden nicht genannt. Aleph Alpha habe nicht vor, seinen Unternehmenssitz von Heidelberg nach Heilbronn zu verlagern, sagte Andrulis.

Durch die Partnerschaft werde Heilbronn zu einem wichtigen Standort der Zukunftstechnologie KI, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). »Das ist ein Lottogewinn für eine Stadt.« Die Partnerschaft werde »den Transfer von KI-Anwendungen in unseren Mittelstand hinein beschleunigen«, so Kretschmann. Das Zentrum werde auch milliardenschwere Privatinvestitionen anziehen. »Nur dann können wir auch mit den internationalen Playern konkurrieren.«

Mit Aleph Alpha habe man einen Partner, dessen Technologie für Transparenz und Erklärbarkeit stehe. Das sei wichtig. »Sonst besteht die Gefahr, dass Geräte zum Schluss eine Blackbox sind, deren Technologie wir dann nicht mehr verstehen«, sagte Kretschmann. Bei der Konkurrenz bekämen Nutzer auf ihre Fragen immer »eine sehr kalifornische Antwort«, sagte Aleph Alpha-Chef Andrulis. »Das ist für mich inakzeptabel.«

Bundesverkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) sprach von einem wichtigen Tag. »Wir zeigen, dass wir verstanden haben, was Souveränität bedeutet und dass wir dafür etwas tun müssen.« Das gelte auch für die gesetzliche Regulierung von Künstlicher Intelligenz. »Die Regulierung muss für uns Europäerinnen und Europäer unsere Werte durchsetzen: Transparenz, Neutralität und natürlich Demokratie«, sagte Wissing. Es müsse sichergestellt werden, dass KI dem Menschen diene und ihn nicht manipuliere.

Aleph Alpha ist ein KI-Start-up aus Heidelberg und gilt als deutscher Hoffnungsträger in dem Bereich. Das Unternehmen hat ein eigenes Sprachmodell entwickelt, ähnlich wie ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI. Dieses setzt auf Transparenz und Nachvollziehbarkeit - nach Angaben der Dieter-Schwarz-Stiftung, die ebenfalls am KI-Park beteiligt ist, als einziger Anbieter derzeit. Aleph Alpha bietet für sein Sprachmodell Luminous wie die Konkurrenten eine eigene Plattform an, auf der das Produkt nach Anmeldung ausprobiert werden kann. Das Unternehmen setzt aber vor allem auf Unternehmen oder die Verwaltung. Die Technik wird etwa von der Landesverwaltung genutzt.

Der Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) in Heilbronn wird vom Land mit 50 Millionen Euro gefördert. Die Stiftung des Lidl-Gründers Dieter Schwarz steuert zunächst 50 Millionen Euro bei. Auf rund 23 Hektar soll eine Art kreisrunder KI-Stadtteil entstehen, der Platz für rund 5000 Beschäftigte bieten soll. Insgesamt sind auf dem Gelände laut Entwurf über 30 Gebäude geplant. Der Baustart ist für das Jahr 2024 angepeilt, erste Gebäude sollen bis 2026 fertig sein.

Den Plänen zufolge sind Rechen-, Schulungs- und Besucherzentren geplant, zudem soll es jede Menge Flächen für Büros geben. Ziel ist es, dass sich möglichst hochkarätige Wissenschaftler, Unternehmen und Investoren vernetzen.

© dpa-infocom, dpa:230828-99-987655/5