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AfD-Besuchergruppe soll in KZ-Gedenkstätte gestört haben

Eine Besuchergruppe aus dem Wahlkreis von AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel soll mehrfach eine Führung durch die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin gestört haben.

Eine Besuchergruppe geht durch das Tor des früheren Konzentrationslagers Sachsenhausen mit der Aufschrift »Arbeit macht frei«. (
Eine Besuchergruppe geht durch das Tor des früheren Konzentrationslagers Sachsenhausen mit der Aufschrift »Arbeit macht frei«. (Archivbild) Foto: dpa
Eine Besuchergruppe geht durch das Tor des früheren Konzentrationslagers Sachsenhausen mit der Aufschrift »Arbeit macht frei«. (Archivbild)
Foto: dpa

BERLIN. Dabei sollen auch »antisemitische und historisch unhaltbare Äußerungen« gemacht worden sein, sagte eine Sprecherin der Bundesregierung dem Berliner »Tagesspiegel« (Freitag). Die Fahrt der Gruppe vom Bodensee war dem Bericht zufolge vom Bundespresseamt finanziert. Weidels Büro zeigte sich überrascht. Ihr Sprecher sagte der Zeitung: »Beim Besuch der Gedenkstätte war Alice Weidel nicht zugegen.«

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten berichtete der Zeitung von fünf bis sechs Personen aus der 17-köpfigen Gruppe, die die Führung »permanent unterbrachen und störten«. Bei dem Vorfall am 10. Juli seien »manifest rechte und geschichtsrevisionistische Einstellungen und Argumentationsstrategien erkennbar« geworden, sagte ein Gedenkstätten-Sprecher, »wobei justiziable Aussagen offenkundig bewusst vermieden wurden«. Unter anderem seien die Verbrechen in dem Konzentrationslager der Nazis durch Vergleich mit angeblichen Verbrechen der Alliierten relativiert worden.

Die Polizei ermittelt dem Bericht zufolge inzwischen gegen Unbekannt. (dpa)