Vizepräsident Rainer Adrion will beim Bundesliga-Vizemeister VfB Stuttgart den Vorsitz im Aufsichtsrat der Fußball-AG übernehmen. »Ich stünde zur Verfügung, wenn das hilft, Ruhe in den Verein zu bringen«, sagte der 70-Jährige der »Stuttgarter Zeitung« und den »Stuttgarter Nachrichten« (Mittwoch).
Derzeit führt Tanja Gönner, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und frühere Landesministerin, das Kontrollgremium des künftigen Champions-League-Teilnehmers als Nachfolgerin von Vereinspräsident Claus Vogt. Sie gilt aber nur als Übergangslösung bis zur Wahl eines neuen Aufsichtsratschefs.
Der frühere VfB-Trainer und Nachwuchschef Adrion will zunächst bei der Mitgliederversammlung am 28. Juli die Vertrauensfrage stellen, nachdem die organisierte Fanszene im Zuge des Machtkampfs beim VfB schon vor zwei Monaten den Rücktritt des gesamten Präsidiums gefordert hat. »Wenn mir mindestens die Hälfte der Abstimmenden weiterhin vertraut, mache ich gerne weiter. Wenn nicht, trete ich aus freien Stücken von allen Ämtern zurück«, erklärte Adrion. Sollte das Votum zu seinen Gunsten ausfallen, müssten ihn danach die Mitglieder des Aufsichtsrats zu ihrem neuen Vorsitzenden wählen.
Adrion relativierte in dem Interview das angebliche Versprechen an die VfB-Mitglieder bei der Ausgliederung der Profifußball-Sparte 2017, dass der Aufsichtsrat immer vom Präsidenten des Vereins geführt werden muss. Es müsse lediglich ein Mitglied des Präsidiums sein, meinte Adrion. »Gelebte Praxis war allerdings, dass es bisher stets der jeweilige Präsident war.«
Interview »Stuttgarter Zeitung«
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