Am Sonntag, dem 9. Juni, müssen mindestens 80.000 Menschen im Südwesten früh aufstehen. Als Wahlhelfer sind sie dafür verantwortlich, dass die Wählerinnen und Wähler in den 11.000 Wahllokalen ab 8.00 Uhr ihre Stimmzettel ausfüllen und in die Wahlurne werfen können. Aufgerufen zur Abstimmung sind in Baden-Württemberg 8,6 Millionen Menschen.
Die Kommunen sind zuständig für die ausreichende Zahl von Wahlhelfern. In manchen Gemeinden wie in Stuttgart ist das kein Problem, für andere wie Ulm hat sich die Suche schwierig gestaltet. Die ehrenamtlichen Helfer erhalten für ihr Engagement lediglich eine Entschädigung. Diese reicht laut Städtetag von unter 50 Euro bis zu 100 Euro plus einen freien Tag für städtische Bedienstete.
Während bei der Anwerbung von Wahlhelfern manche Städte erfolgreicher sind als andere, haben jedoch alle Städte Schwierigkeiten, Wahlvorsteher zu finden. Einer davon ist Alexander Schmidt. Der Stuttgarter mag Statistiken und das Ausfüllen von Formularen und ist damit prädestiniert für die Funktion. Der 31-Jährige ist schon zum dritten Mal Vorsteher eines achtköpfigen Teams. Die Wähler kämen zu Stoßzeiten nach dem Kirchgang und am späten Nachmittag, berichtete er - dazwischen bleibe genug Zeit für Kaffee und Kuchen. Zudem honorierten die Wähler das Engagement der Wahlhelfer: »Sie bedanken sich und sagen: «Schön, dass Sie da sind.»«
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