REUTLINGEN. Schlechte Nachrichten für alle Bus- und Bahnfahrer, die das Deutschlandticket nutzen: Ab Januar 2025 heißt das Ticket nicht mehr 49-Euro-Ticket, es wird ein 58-Euro-Ticket daraus. Darauf haben sich die Verkehrsminister der Länder geeinigt. Pro Monat wird das Ticket nun also um 9 Euro teurer, in Prozenten ausgedrückt, ist dies immerhin eine Erhöhung um 18,3 Prozent. Im Vorfeld war um die Höhe der Preissteigerung gerungen worden. Während Baden-Württemberg sich für eine moderate Steigerung von wenigen Euro ausgesprochen hatte, schlug Bayern 64 Euro vor.
Dass der Preis steigen muss, hatten die Länder bereits im Juli angekündigt. Hintergrund sei eine erforderliche Kostendeckung des Tickets. Um eine weitere Kostensteigerung zu vermeiden, hätte der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen müssen. Bisher schießen Bund und Länder jährlich jeweils rund 1,5 Milliarden Euro zu.
Die Entscheidung des Bundes gegen eine höhere Bezuschussung, ist ein Fehler. Denn für viele Nutzer des Tickets war mit 49 Euro schon die Schmerzgrenze erreicht. Auch eine Studie hatte im Vorfeld ausgewertet: Bei einer Preiserhöhung um zehn Euro könnten 10,3 bis 21,1 Prozent der Deutschlandticket-Kunden verlorengehen. Wenn die Ticket-Nutzer und dadurch die Bahnreisenden durch die erhöhten Preise abnehmen, ist nichts gewonnen. Die Entscheidung für eine Erhöhung der Preise ist letztendlich auch eine Entscheidung gegen eine moderne Verkehrspolitik. Denn für den Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn braucht es für die meisten nicht nur eine verlässliche Bahn, sondern vor allem auch attraktive Ticket-Preise.