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40 Anklagen wegen Mafia-Kriminalität nach Großrazzia

Knapp ein Jahr nach einer Großrazzia gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta in Deutschland und Italien hat die Staatsanwaltschaft Turin Anklage gegen 40 mutmaßliche Mitglieder des Netzwerks erhoben. Den Angeklagten in Italien werde Drogenhandel und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, sagte ein Sprecher der an den Ermittlungen beteiligten Staatsanwaltschaft Konstanz am Donnerstag. Zunächst hatten mehrere Medien berichtet.

Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. Foto: Christoph Soeder
Eine Figur der blinden Justitia.
Foto: Christoph Soeder

Ein Schwerpunkt der Ermittlungen unter dem Titel »Operation Platinum« im Mai 2021 hatte in der Bodenseeregion gelegen. Auch in Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen hatten Ermittler Wohnungen durchsucht. Gegen drei Verdächtige wurde damals auf deutscher Seite Haftbefehl erlassen. Zwei von ihnen seien inzwischen in Konstanz zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden, hieß es von der dortigen Staatsanwaltschaft. Gegen das Urteil sei Berufung eingelegt worden.

Zum Zeitpunkt der Razzia gingen die Ermittler von zwei »Geschäftszweigen« der kriminellen Organisation aus. Zum einen soll Kokain aus den Niederlanden nach Italien transportiert und dort verkauft worden sein. Zudem soll der deutsche 'Ndrangheta-Zweig Schwerpunkte bei Umsatzsteuerbetrug und Geldwäsche gehabt haben - etwa im Handel mit Lebensmitteln und Autos.

Die Banden hätten zum Beispiel Essen aus Italien eingeführt. Die Ware wurde den Angaben zufolge an italienische Restaurants und Händler in ganz Deutschland geliefert. Dabei sollen Umsatzsteuern unterschlagen und illegale Gewinne nach Italien zurückgeschafft worden sein.

Mitteilung Europol (Englisch)

© dpa-infocom, dpa:220505-99-169145/2