»Von den aktuellen Klimaveränderungen profitieren beispielsweise wärmeliebende Arten wie die im Jahr 1998 noch als ausgestorben eingestufte heimische Große Schiefkopfschrecke«, teilte die LUBW mit. Sie habe sich in den vergangenen Jahren massiv ausgebreitet, besiedele nun die gesamte Rheinschiene und gelte nicht mehr als gefährdet.
»Verlierer der vergangenen zwei Jahrzehnte sind anspruchsvolle Arten, die Spezialisten für bestimmte Lebensräume sind«, erläuterte Experte Werner Altkofer. Der Rotleibige Grashüpfer beispielsweise benötige kurzrasige Magerrasen unter voller Sonneneinstrahlung, die insbesondere durch die Wanderschäferei auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald entstanden sind. Wird diese Beweidungsform aufgegeben, wachsen die Flächen und damit der Lebensraum dieser Schreckenart zu.
Gezielte Schutzmaßnahmen seien unumgänglich, damit sich die Situation nicht noch mehr verschlechtert, sagte Altkofer laut Mitteilung. »Der Fortbestand vieler sehr seltener Arten, wie zum Beispiel der Wanstschrecke ist von solchen bereits bestehenden Schutzmaßnahmen abhängig. Es braucht aber viel Zeit, bis sich diese auch in einer Verbesserung der Gefährdungskategorie niederschlagen.«
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