Stuttgart (dpa/lsw) - Das kühle und feuchte Wetter im vergangenen Frühjahr hat die baden-württembergischen Wälder zwar kurz aufatmen lassen, aber trotz der Verschnaufpause warnt Forstminister Peter Hauk auch weiter vor einer besorgniserregenden Lage. Experten sprechen mit Blick auf die vergangenen Monate von einer leichten Besserung, sie betonen aber auch, die Lage sei weiter angespannt. Grundwasservorräte seien nach den trockenen und heißen Sommern seit 2018 nicht wieder gefüllt. Allerdings hätten die Borkenkäfer in diesem Jahr auch weniger Schäden verursacht. Hauk will heute in Stuttgart Details zum Zustand des Waldes veröffentlichen.
Die Landesforstverwaltung geht bislang davon aus, dass in diesem Jahr die Schadholzmengen bei den Nadelbäumen geringer ausfallen als im vergangenen Jahr. Sie bleiben aber immer noch auf einem hohen Niveau. Noch immer sind die Waldbesitzer und Forstleute in nadelholzreichen Regionen mit der Aufarbeitung der Käferholzschäden aus den letzten Jahren beschäftigt.
Nach dem jüngsten Waldzustandsbericht des Agrarministeriums gelten mittlerweile 46 Prozent der Waldfläche Baden-Württembergs als deutlich geschädigt. 2019 lag der Wert noch drei Prozentpunkte darunter. Die Folgen der vergangenen Trockenjahre sind laut Bericht bei allen Baumarten zu beobachten. Als Sorgenkinder gelten nach wie vor die Tanne und die Lärche.
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