Das Technik Museum Speyer hat am Sonntagmittag das von der deutschen Marine ausgemusterte U-Boot U17 in Empfang genommen. Das knapp 50 Meter lange und 500 Tonnen schwere Gefährt wurde im Schritttempo per Lastwagen vom örtlichen Naturhafen auf das Ausstellungsgelände gebracht, wie Museumssprecherin Simone Lingner mitteilte. Demnach legte der Stahlkoloss die vier Kilometer lange, teils kurvige Strecke in rund dreieinhalb Stunden zurück.
Rund 2.000 Schaulustige versammelten sich am Streckenrand, wie die Polizei mitteilte. Kurz vor Erreichen des Museums habe das U-Boot einen Baum gestreift. Ob es dabei zu einem Sachschaden kam, wird laut Polizei noch überprüft. Laut Lingner sei dies jedoch »nicht der Rede wert« gewesen. Für den ansonsten »einwandfreien« Transport sorgten ihrer Aussage zufolge rund 200 Helfer der Spedition, der Polizei und des Technischen Hilfswerks.
U17 wird auf einem Freigelände in Speyer stehen und kann zunächst von außen besichtigt werden, wie die Sprecherin weiter mitteilte. Seine endgültige Position im Museum Speyer erreiche das Boot jedoch erst am Montag.
Dann werde unter anderem das Gewicht des U-Bootes reduziert - den Angaben zufolge sollen rund 100 Tonnen Batterien ausgebaut werden. Darüber hinaus soll getestet werden, wie U17 am besten unter Brücken hindurch transportiert werden kann, erklärte Lingner. Im Jahr 2024 soll das U-Boot in das Technik Museum Sinsheim (Baden-Württemberg) kommen. Dort kann es laut Sprecherin dann auch von innen begutachtet werden.
Vor drei Wochen war das U-Boot der Klasse 206A in Kiel auf einen Schwimmponton gehievt worden. Von dort ging es über den Nord-Ostsee-Kanal und die Nordsee zunächst nach Rotterdam und dann rheinaufwärts an Köln, Mainz und Mannheim vorbei nach Speyer. U17 war seit 1973 im Einsatz, bevor es 2010 ausgemustert wurde.
Informationen vom Technik Museum zum Transport
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