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Überlebende von Dreifach-Mord: »Es war sekundenschnell«

Die Überlebende des Familiendramas in Villingendorf (Kreis Rottweil) mit drei Toten hat im Mordprozess gegen ihren ehemaligen Partner ausgesagt.

Justitia. Foto: Frank Rumpenhorst/Illustration
Justitia. Foto: Frank Rumpenhorst/Illustration
Justitia. Foto: Frank Rumpenhorst/Illustration

ROTTWEIL. »Wir haben die Worte und alles Mögliche verloren in dieser Sekunde«, sagte die 31-Jährige über den Moment, in dem die ersten tödlichen Schüsse auf der Terrasse ihrer Wohnung fielen. Es sei ganz still gewesen. Der Angeklagte sei zuvor für alle überraschend um die Hausecke gebogen. »In dem Moment, wo er «Schönen Abend» gesagt hat, hat er schon geschossen«, sagte sie vor Gericht. »Es war sekundenschnell.«

Der 41 Jahre alte Angeklagte soll im September 2017 nach der Trennung von ihr den gemeinsamen Sohn erschossen haben, ebenso ihren neuen Partner und dessen Cousine. Obwohl die 31-Jährige in den Monaten zuvor versucht hatte, sich vor dem Mann zu verstecken, hatte er sie in Villingendorf (Kreis Rottweil) aufgespürt. Laut Anklage beging er die Tat, um der 31-Jährigen schweres Leid zuzufügen.

Ihrer Schilderung zufolge ging ihr neuer Freund nach dem ersten Schuss sofort zu Boden. Ein zweiter Schuss habe die Cousine getroffen. Dann sei er in die Wohnung gegangen. Ihr sterbender Freund habe noch »Lauf, lauf, Polizei!« gesagt. Beim Wegrennen habe sie drei weitere Schüsse gehört - vermutlich galten sie bereits dem Sohn im Wohnzimmer. Der Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen. Der Prozess ist zunächst bis zum 26. Juni terminiert. (dpa)

Mitteilung der Staatsanwaltschaft zur Klageerhebung