Für die Untersuchung hatte das Institut 681 Teilnehmer ohne bisherige Corona-Infektion ausgewählt. Diese wurden im Februar und März dieses Jahres zufällig und in annähernd gleicher Zahl aufgeteilt auf den Individualverkehr und den ÖPNV im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV).
Fünfwöchige Testphase
Nach der rund fünfwöchigen Testphase wurden die Probanden in beiden Gruppen auf Antikörper getestet - ein Zeichen für eine durchgemachte Corona-Infektion. Bei jeweils gleich vielen Teilnehmern in jeder Gruppe konnten diese Antikörper nachgewiesen werden. Daraus schließen die Autoren, dass das Infektionsrisiko im Alltag mit der Nutzung des ÖPNV nicht steigt.
»Wir haben nun wissenschaftliche Klarheit für die Fahrgäste, dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel im Verhältnis zu anderen Verkehrsmitteln nicht mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko verbunden ist«, teilte Baden-Württembergs Verkehrsminister, Winfried Hermann (Grüne), am Montag mit. »Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Einhaltung der Hygieneregeln, häufige Reinigung und Lüftung der Fahrzeuge einerseits sowie Abstand halten und Maske tragen andererseits wirkungsvolle Mittel zum Infektionsschutz sind.«
Die Verkehrsunternehmen haben in der Corona-Krise hohe finanzielle Einbußen. Sie halten das Angebot nahezu vollständig aufrecht. Gleichzeitig ist die Auslastung deutlich zurückgegangen. (dpa)