TÜBINGEN. Gegen den polizeilich bereits wegen anderer Delikte bekannten, somalischen Asylbewerber aus dem Landkreis Esslingen ermitteln die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Tübingen wegen des dringenden Verdachts der versuchten Vergewaltigung und der sexuellen Belästigung.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand traf ein zunächst unbekannter Verdächtiger kurz nach ein Uhr am Tübinger Bahnhof auf eine 23-jährige Frau, die sich zu Fuß auf dem Heimweg befand. Nach einem kurzen, belanglosen Wortwechsel ging die Frau weiter über die Europastraße in Richtung Derendinger Allee, wohin ihr der Mann folgte. Als er ihr immer näher kam und sie ankündigte, die Polizei zu alarmieren, soll er mehrfach auf sie eingeschlagen haben, wonach die junge Frau zu Boden ging. Den Ermittlungen zufolge versuchte der Unbekannte anschließend, sie gewaltsam zu entkleiden. Als die 23-Jährige sich wehrte und um Hilfe rief, kamen ihr zwei Passanten zu Hilfe, worauf der Angreifer von seinem zum Glück nur leicht verletzten Opfer abließ. Ihm gelang trotz der nach erfolgter Alarmierung der Polizei sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen vorerst unerkannt die Flucht.
Gegen 2.45 Uhr wurde vom Betreiber einer Gaststätte in der Mühlstraße gemeldet, dass in dem Lokal eine junge Frau sexuell belästigt worden sei. Ein Verdächtiger habe dieser an den Po gefasst und sei nun auf dem Weg in Richtung Neckarbrücke. Der sofort anrückenden Streifenwagenbesatzung gelang es, den 31-Jährigen, auf den die zu beiden Fällen vorliegende Personenbeschreibung zutraf, noch in der Mühlstraße festzunehmen.
Die weiteren Ermittlungen erhärteten den Tatverdacht gegen den Festgenommenen in beiden Fällen. Am Mittwoch ist er auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen dem Haftrichter vorgeführt worden. Dieser ordnete gegen den Beschuldigten die Untersuchungshaft an. (pol)