ROTTWEIL/KONSTANZ. Bei einem großangelegten Einsatz gegen mutmaßliche Drogenhändler in Deutschland und der Schweiz hat die Polizei fast 300 Kilogramm Rauschmittel sichergestellt. Bei den Durchsuchungen an zahlreichen Orten stellten die Ermittler am Dienstag 233 Kilogramm Kokain und 50 Kilogramm Cannabis sicher, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Konstanz am Mittwoch mitteilten. Die Drogen hätten einen Straßenverkaufswert von mindestens 50 Millionen Euro. Es handele es sich zudem um eine der größten Sicherstellungsmengen von Kokain in Baden-Württemberg jemals.
Dem Schlag gegen die mutmaßlichen Drogenhändler waren den Angaben zufolge mehrmonatige Ermittlungen der Kriminalpolizei Rottweil zusammen mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg vorausgegangen. Der Verdacht richtet sich demnach gegen neun Personen im Alter zwischen 31 und 56 Jahren. Sie sollen in großem Stil Kokain aus Süd- und Mittelamerika nach Deutschland gebracht haben, um dieses im süddeutschen Raum und der angrenzenden Schweiz zu verkaufen.
Schwarzmarktwert von etwa 50 Millionen Euro
Zusammen mit Spezialkräften der Polizei erfolgte der zeitgleiche Zugriff an mehreren Orten in den baden-württembergischen Landkreisen Tuttlingen, Konstanz, Lörrach und Sigmaringen sowie im hessischen Gießen und in Zürich in der Schweiz. Die Einsatzkräfte wurden dabei auch von einer Hubschrauberstaffel und Rauschgiftspürhunden unterstützt.
Neben den Drogen stellten die Ermittler mehrere Zehntausend Euro an mutmaßlichem Dealergeld, hochwertige Fahrzeuge und zahlreiche Unterlagen sicher. Den neun Tatverdächtigen wird bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Gegen sieben von ihnen wurden Haftbefehle erlassen.
Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) teilte zu dem Einsatz mit: »Baden-Württemberg ist und bleibt hartnäckig und unnachgiebig im Kampf gegen das organisierte Verbrechen.« Der jetzige, beeindruckende Schlag gegen die organisierte Rauschgiftkriminalität sei ein Beleg für eine ausgezeichnete und akribische Polizeiarbeit. (dpa/pol)