ULM. Rund 60 Bewohner mussten am Montagmorgen gegen halb drei Uhr aus einem zehnstöckigen Hochhaus in Ulm-Wiblingen flüchten. Nach einem Brand im Keller zog gefährlicher Brandrauch vom Keller durch einen Entlüftungsschacht in die meisten der 40 Wohnungen. Rund zehn Bewohner musste die Feuerwehr mit einer Drehleiter retten, zahlreiche andere flüchteten über ein Baugerüst an der Außenseite des Hochhauses. Dabei nahmen sie auch ihren Haustiere mit, bei Dunkelheit kletterten die Anwohner mit Tierkäfigen in der Hand das Gerüst abwärts.
Gerettete wärmen sich in Bus der Feuerwehr
Den Brand im Keller hatte die Feuerwehr zügig gelöscht, doch der Rauch in den Wohnungen stellte eine Gefahr für die Bewohner dar. Neun Bewohner wurden vom Notarzt und dem Rettungsdienst wegen des Verdachtes auf eine Rauchgasvergiftung untersucht, ein Bewohner musste deswegen in ein Krankenhaus gebracht werden. Die übrigen 50 Bewohner des Hochhauses konnten sich in einem Bus der Feuerwehr bei Temperaturen kurz unter dem Gefrierpunkt aufwärmen.
Die 70 Feuerwehrleute mussten alle Wohnungen einzeln überprüfen, ob dort Brandrauch zu finden ist. Stockwerk für Stockwerk musste der Brandrauch mit Hochdrucklüftern aus den Fluren und den Zimmern gedrückt werden.
Ermittlungen zu den Hintergründen begonnen
Der Kriminaldauerdienst des Polizeipräsidium Ulm nahm noch in der Nacht die Ermittlungen zur Brandursache auf. Dabei richtet die Polizei ihr Augenmerk auch auf die Fahrzeuge rund um das Hochhaus, in dem es brannte. An bisher zwölf Fahrzeugen wurden zerstochene Reifen festgestellt, ja nach Auto zwischen einem und allen vier Reifen waren mit einem scharfen Gegenstand beschädigt worden.