Baskenmütze, Bayern-Trikot, Dirndl: Diese Kleidung sorgte im Bundestag für Aufregung
Welche Kleidungsstücke im deutschen Bundestag getragen werden dürfen und welche nicht, ist Ansichtssache. Festgelegt ist lediglich, dass die »Würde des Parlaments gewahrt« werden muss. Diese Würde des Parlaments zu wahren ist die Aufgabe der Bundestagspräsidentin oder ihrer Vize-Präsidenten. Hier sind einige Beispiele für historische Kleidungseklats der Parlamentarier.
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Welche Kleidungsstücke im deutschen Bundestag getragen werden dürfen und welche nicht, ist Ansichtssache. Festgelegt ist lediglich, dass die »Würde des Parlaments gewahrt« werden muss. Diese Würde des Parlaments zu wahren ist die Aufgabe der Bundestagspräsidentin oder ihrer Vize-Präsidenten. Hier sind einige Beispiele für historische Kleidungseklats der Parlamentarier.
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Kürzlich warf Vize-Präsidentin Andrea Lindholz (CSU) den Karlsruher Linkenabgeordneten Marcel Bauer aus der Sitzung, weil er sich weigerte, seine schwarze Baskenmütze abzusetzen. Bauer erklärte dem GEA dazu: »Meiner Auffassung nach greift eine Baskenmütze nicht die Würde des Bundestags an. Sie gehört zu meiner politischen Arbeit«.
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Nicht der Zensur durch den Bundestagspräsidenten, sondern der Selbstzensur zum Opfer gefallen ist die Fliege, die Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach lange Zeit trug. »Fliege ist aus der Mode«, erkannte Lauterbach in einem Interview.
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Bereits im September 2014 hatte Dorothee Bär, damals Parlamentarische Staatssekretärin, für einen Eklat gesorgt, als sie nicht nur im Bundestag, sondern sogar auf der Regierungsbank ein rosa-weißes Dirndl trug. Die Grünen-Abgeordnete Sylvia Kotting-Uhl twitterte: »Die Bayern finden’s passend, der Rest der Welt rückständig«. Bär unterstellte den Grünen ein Dirndlverbot zu planen.
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1983 sorgte ein Foto des damals neu in den Bundestag gewählten Tübinger Grünen Walter Schwenninger mit Vollbart und langen Haaren im Alpaka-Grobstick-Pullover für Aufsehen. Schwenninger, ein ehemaliger Zehnkämpfer, der Lehrer war, war in Tübingen Mitgründer des Weltladens, des Cine Latino und des Club Voltaire. Seine Frau Nani Mosquera stammte aus Lima.
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»Meinungsbekundungen durch Spruchbänder, Flugblätter oder Teile der Bekleidung wie bedruckte T-Shirts oder Trikots entsprechen nicht der parlamentarischen Ordnung«, heißt es in der Kleiderordnung. Das »Ham se mal ne Mark«-Shirt von Susanne Kastner (SPD) blieb unbemerkt, der Tübinger Grünen-Abgeordnete Chris Kühn flog allerdings einmal wegen eines #Freedeniz-Shirts aus dem Bundestag.
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Im Mai 2015 ging der FC Bayern München 3:0 gegen den FC Barcelona unter. Am Tag darauf trug die heutige Forschungsministerin Dorothee Bär unter ihrem Sakko ein Trikot des FC Bayern. Der Linken-Abgeordnete Alexander Ulrich beschwerte sich beim Bundestagspräsidium, weil er in der Trikot-Werbung einen Verstoß gegen die Kleiderordnung im Bundestag sah.
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Vizepräsidentin Annemarie Renger (SPD) nahm den späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder 1980 beiseite, nachdem er bis dahin keine Krawatte getragen. "Genosse Schröder, wenn morgen die Wahl des Bundeskanzlers ist, bindest du Dir aber eine Krawatte um, wie es sich gehört". Schröder erschien fortan "korrekt gekleidet. Für Schriftführer wurde der Schlipszwang erst 2014 abgeschafft.
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Joschka Fischer (Grüne) trug weiße Nike-Turnschuhe, die er 1985 bei seiner Vereidigung als hessischer Umweltminister trug. Sie sind heute im Deutschen Schuhmuseum in Offenbach ausgestellt. Als Fischer ein Jahr zuvor wegen Zwischenrufen aus dem Bundestag flog, sagte er: »Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch«.
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Die grüne Transfrau Tessa Ganserer (rechts) provozierte im November 2023 im Familienausschuss mit einer durchsichtigen Spitzenbluse, ähnlich einer Netzstrumpfhose, die den Blick auf ihren schwarzen BH freigab.
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Die SPD-Politikerin Lenelotte von Bothmer ging im Oktober 1970 als erste Frau in Hosen in die Parlamentsgeschichte ein. Bundestagsvizepräsident Richard Jaeger (CSU) hatte zuvor erklärt, er werde keiner Frau in Hosen erlauben, das Rednerpult zu betreten, fühlte sich die 54-jährige Mutter von sechs Kindern provoziert. Die Bildungspolitikerin trat. Jaeger, der die Sitzung leitete, blieb sprachlos. Von Bothmer bekam Briefe, die sie als »würdeloses Weib« beschimpften.
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