Logo
Aktuell Ausland

Zehntausende protestieren gegen Gewalt in Serbien

Anfang Mai erschießt ein Teenager in Belgrad neun Mitschüler und einen Wachmann. Nur einen Tag darauf tötet ein 21-Jähriger acht Menschen. Die Gewalt führt nun zu Protesten gegen Präsident Vucic.

Proteste in Serbien
Menschen demonstrieren auf einer Autobahn in Belgrad gegen die jüngste Gewalt in Serbien. Foto: Milos Miskov
Menschen demonstrieren auf einer Autobahn in Belgrad gegen die jüngste Gewalt in Serbien.
Foto: Milos Miskov

Zehntausende Menschen haben in Belgrad und drei weiteren Städten Medienberichten zufolge gegen die Gewalt in Serbien demonstriert. Es war der siebte Protest in Folge, nachdem bei zwei Amokläufen im Mai 18 Menschen getötet worden waren. Die Teilnehmer der Belgrader Kundgebung versammelten sich am Samstagabend vor dem Parlament im Zentrum der serbischen Hauptstadt.

In zwei getrennten Kolonnen marschierten sie zur Stadtautobahn, wo sie für zwei Stunden einen Abschnitt blockierten. Weitere Demonstrationen fanden in den Großstädten Novi Sad, Nis und Kragujevac statt.

Die Teilnehmer der Kundgebungen forderten den Rücktritt von Präsident Aleksandar Vucic sowie der für den Sicherheitsapparat zuständigen Beamten. Vucic und den von ihm kontrollierten Boulevardmedien warfen sie vor, ein Klima des Hasses und der Gewalt zu erzeugen. Zu der Kundgebung hatten linke und liberale Oppositionsparteien sowie Bürgerbewegungen aufgerufen.

Ein 13-Jähriger hatte Anfang Mai in einer Belgrader Schule neun Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Einen Tag später schoss ein 21-Jähriger in einem Dorf bei Belgrad auf Menschen und tötete acht von ihnen. Die beiden Taten, die nicht unmittelbar miteinander zusammenhingen, erschütterten die serbische Gesellschaft tief.

© dpa-infocom, dpa:230617-99-94373/4