Die Polizei hat 2021 deutlich mehr Korruptionsstraftaten registriert als noch ein Jahr zuvor. Die Zahl stieg um knapp 35 Prozent auf 7433 Delikte, wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden mitteilte.
Parallel dazu gab es auch mehr Begleitdelikte wie Betrug, Urkundenfälschung sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses. Deren Anzahl nahm um mehr als zehn Prozent zu, wie aus dem Bundeslagebild »Korruption 2021« hervorgeht.
»Ermittlungsverfahren in diesem Kriminalitätsbereich sind häufig sehr komplex«, erläuterte das BKA. Sie könnten zu einer Aufdeckung einer Vielzahl von Einzeltaten führen. Die Zahl der Tatverdächtigen wegen Korruptionsstraftaten stieg 2021 sowohl auf der Nehmerseite (+11,1 Prozent) als auch auf Geberseite (+14,9 Prozent). Der Begriff »Geber« steht für den Bestechenden, als »Nehmer« wird der Bestochene bezeichnet. Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen lag 2021 bei 2457 Männern und Frauen und damit um rund 13 Prozent höher als im Vorjahr.
Wie aus der Statistik weiter hervorgeht, verringerte sich 2021 die Summe des registrierten Schadens durch Korruptionsfälle im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 61 Millionen Euro (2020: 81 Millionen Euro). Einzelne Großverfahren könnten dabei erhebliche statistische Schwankungen verursachen. Die BKA-Ermittler wiesen darauf hin, dass durch Korruption nicht nur wirtschaftliche Schäden entstehen. »Sie schädigt das Grundvertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Unabhängigkeit, Unbestechlichkeit und Handlungsfähigkeit des Staates und die Integrität der Wirtschaft.«
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