COLOMBO. Bei mutmaßlichen Anschlägen auf katholische Kirchen und Luxushotels in Sri Lanka sind mehr als 185 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, darunter auch Ausländer. Das teilte die Polizei am Sonntag mit.
Innerhalb einer halben Stunde ereigneten sich demnach am Sonntagvormittag (Ortszeit) Explosionen in drei Kirchen in drei verschiedenen Städten sowie in drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo. In den Kirchen fanden zu dem Zeitpunkt Ostergottesdienste statt.
Staatspräsident Maithripala Sirisena sprach von »Angriffen«. Die Streitkräfte und die Polizei würden der »Verschwörung« auf den Grund gehen.
Die Oberbefehlshaber der Streitkräfte hielten mit mehreren Ministern eine Krisensitzung ab, wie der Minister für Wirtschaftsreform, Harsha de Silva, auf Twitter schrieb. Er habe in einer Kirche in Colombo »schreckliche Szenen« erlebt. Diese sei mit Körperteilen übersät gewesen. Er rief dazu auf, die Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben. Rettungsmaßnahmen liefen.
Die deutsche Botschaft in Colombo riet dringend dazu, öffentliche Orte in Sri Lanka zu vermeiden. Die Bundesregierung reagierte tief betroffen. Der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, schrieb auf Twitter: »Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.«
Der südasiatische Inselstaat ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Europäer. Nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung sind Christen. Die Mehrheit sind Buddhisten.
Sri Lankas Bürgerkrieg war 2009 nach 26 Jahren zu Ende gegangen. Die Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hatte für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden des Landes gekämpft. Die Armee ging gegen die Aufständischen mit aller Härte vor und besiegte sie schließlich. Die UN wirft beiden Seiten Kriegsverbrechen vor.
Die Bundesregierung hat tief betroffen auf mutmaßliche Terroranschläge auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka mit mehr als 100 Toten reagiert. »Entsetzen über die Nachricht, dass Christen auf Sri Lanka während der Ostermessen angegriffen und getötet wurden«, schrieb der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Steffen Seibert, am Sonntag auf Twitter. »Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.« In drei katholischen Kirchen und drei Luxus-Hotels hatten sich binnen einer halben Stunde Explosionen ereignet, dabei wurden auch mindestens 250 Menschen verletzt.
Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts teilte mit, die Situation sei unübersichtlich. »Die Botschaft Colombo bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob Deutsche betroffen sind. Wenn Sie vor Ort sind: Bleiben Sie den Anschlagsorten fern. Folgen Sie Anweisungen der Behörden.«