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Wachsende Opferzahlen nach Anschlägen in Sri Lanka

Am Ostersonntag treffen innerhalb einer halben Stunde Explosionen drei Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka. Der Staatspräsident spricht von »Angriffen«. Unter den vielen Opfern sind auch Ausländer.

St. Anthony's Shrine
Einsatzkräfte stehen nach einer Explosion vor dem St. Anthony's Shrine in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/AP
Einsatzkräfte stehen nach einer Explosion vor dem St. Anthony's Shrine in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/AP

COLOMBO. Bei mutmaßlichen Anschlägen auf katholische Kirchen und Luxushotels in Sri Lanka sind mehr als 185 Menschen getötet und mehr als 450 weitere verletzt worden, darunter auch Ausländer. Das teilte die Polizei am Sonntag mit.

Innerhalb einer halben Stunde ereigneten sich demnach am Sonntagvormittag (Ortszeit) Explosionen in drei Kirchen in drei verschiedenen Städten sowie in drei Luxushotels in der Hauptstadt Colombo. In den Kirchen fanden zu dem Zeitpunkt Ostergottesdienste statt.

Staatspräsident Maithripala Sirisena sprach von »Angriffen«. Die Streitkräfte und die Polizei würden der »Verschwörung« auf den Grund gehen.

Die Oberbefehlshaber der Streitkräfte hielten mit mehreren Ministern eine Krisensitzung ab, wie der Minister für Wirtschaftsreform, Harsha de Silva, auf Twitter schrieb. Er habe in einer Kirche in Colombo »schreckliche Szenen« erlebt. Diese sei mit Körperteilen übersät gewesen. Er rief dazu auf, die Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben. Rettungsmaßnahmen liefen.

Viele Verletzte
Eine ältere Frau wird in der Nähe des Explosionsort in St. Anthony's Shrine in Colombo gestützt und in Sicherheit gebracht. Foto: Eranga Jayawardena/AP
Eine ältere Frau wird in der Nähe des Explosionsort in St. Anthony's Shrine in Colombo gestützt und in Sicherheit gebracht. Foto: Eranga Jayawardena/AP

Die deutsche Botschaft in Colombo riet dringend dazu, öffentliche Orte in Sri Lanka zu vermeiden. Die Bundesregierung reagierte tief betroffen. Der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel, Steffen Seibert, schrieb auf Twitter: »Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.«

Der südasiatische Inselstaat ist ein beliebtes Touristenziel, auch für Europäer. Nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung sind Christen. Die Mehrheit sind Buddhisten.

Explosionen in Sri Lanka
Soldaten der sri-lankischen Armee sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/Ap
Soldaten der sri-lankischen Armee sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/Ap

Sri Lankas Bürgerkrieg war 2009 nach 26 Jahren zu Ende gegangen. Die Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hatte für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden des Landes gekämpft. Die Armee ging gegen die Aufständischen mit aller Härte vor und besiegte sie schließlich. Die UN wirft beiden Seiten Kriegsverbrechen vor.

Sicherheitskräfte im Einsatz
Soldaten der sri-lankischen Armee sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/Ap
Soldaten der sri-lankischen Armee sichern das Gebiet um den St. Anthony's Shrine nach einer Explosion in Colombo. Foto: Eranga Jayawardena/Ap

Die Bundesregierung hat tief betroffen auf mutmaßliche Terroranschläge auf Kirchen und Hotels in Sri Lanka mit mehr als 100 Toten reagiert. »Entsetzen über die Nachricht, dass Christen auf Sri Lanka während der Ostermessen angegriffen und getötet wurden«, schrieb der Sprecher von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Steffen Seibert, am Sonntag auf Twitter. »Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.« In drei katholischen Kirchen und drei Luxus-Hotels hatten sich binnen einer halben Stunde Explosionen ereignet, dabei wurden auch mindestens 250 Menschen verletzt.

Explosionen in Sri Lanka
Bei Explosionen in Kirchen und Luxushotels in Sri Lanka sind mehrere Menschen getötet und mindestens 160 Menschen verletzt worden. Foto: Eranga Jayawardena/AP
Bei Explosionen in Kirchen und Luxushotels in Sri Lanka sind mehrere Menschen getötet und mindestens 160 Menschen verletzt worden. Foto: Eranga Jayawardena/AP

Das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amts teilte mit, die Situation sei unübersichtlich. »Die Botschaft Colombo bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob Deutsche betroffen sind. Wenn Sie vor Ort sind: Bleiben Sie den Anschlagsorten fern. Folgen Sie Anweisungen der Behörden.«

Tweet des Ministers