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Vize-Bürgermeister: Drei Tote bei Angriff auf Geburtsklinik

Beim russischen Bombardement eines Klinikkomplexes im ukrainischen Mariupol soll auch ein Kind getötet worden sein. Der Kreml kündigt eine Untersuchung an - Außenminister Lawrow spricht von »Manipulation«.

Angriff auf Geburtsklinik in Mariupol
Beim Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol wurden nach ukrainischen Angaben 17 Menschen verletzt. Foto: Evgeniy Maloletka
Beim Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol wurden nach ukrainischen Angaben 17 Menschen verletzt.
Foto: Evgeniy Maloletka

Bei dem mutmaßlich russischen Angriff auf eine Geburtsklinik im ukrainischen Mariupol sind nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters der Stadt drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sei auch ein Kind, sagte Vize-Bürgermeister Sergej Orlow dem britischen Sender BBC.

Ukrainische Behörden hatten zuvor mitgeteilt, bei dem Angriff seien 17 Menschen verletzt worden, darunter auch Schwangere.

Die Ukraine macht Russland für den Angriff verantwortlich. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte auf Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. Demnach müssen ein oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies die Vorwürfe eines Angriffs auf die Geburtsklinik am Rande eines Treffens mit seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in Antalya zurück. Russland habe die Vereinten Nationen bereits am 7. März informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow.

Lawrow spricht von »Manipulation«

Lawrow kritisierte eine »Manipulation« der gesamten Welt mit Informationen zu mutmaßlichen Gräueltaten der russischen Armee. Ähnlich hatte sich zuvor die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharow, bei Telegram geäußert: Sie sprach von »Informations-Terrorismus«.

Zeitgleich kündigte Moskau eine Untersuchung der Vorwürfe an. »Wir werden unser Militär fragen, weil wir keine genauen Informationen darüber haben, was dort passiert ist«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

© dpa-infocom, dpa:220310-99-459929/6