Wegen des Verdachts auf illegale Exporte nach Russland haben Fahnder am Dienstagmorgen sieben Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht. »Es besteht der Verdacht der unerlaubten Ausfuhr von Waren nach Russland«, sagte Kai Thomas Breas von der Staatsanwaltschaft Stade. Die Einsatzkräfte seien in Bremen, Bremerhaven, im niedersächsischen Landkreis Osterholz und in Konstanz in Baden-Württemberg aktiv gewesen.
Über den Einsatz der etwa 50 Zollfahnder hatten zunächst NDR, WDR und die »Süddeutsche Zeitung« berichtet. »Wir ermitteln wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz«, sagte der Stader Oberstaatsanwaltschaft Breas. Die Strafverfolgungsbehörde hatte ihm zufolge die Durchsuchungsbeschlüsse beim zuständigen Amtsgericht erwirkt.
Die Auswertung wird Monate dauern
Für die Durchsuchungsaktionen habe die Federführung beim Zollfahndungsamt Hamburg gelegen, deren Kräfte ihren Einsatz gegen 14.00 Uhr beendeten, sagte Oberstaatsanwaltschaft Breas. Er sprach davon, dass »umfangreiches Beweismaterial gefunden« wurde. Die Auswertung werde sich aber über Monate ziehen, auch weil viele Dokumente mehrsprachig seien. Weitere Details wollten die Stader Strafverfolger zunächst nicht mitteilen.
Nach Informationen von NDR, WDR und »Süddeutscher Zeitung« gehen die Ermittler unter anderem dem Verdacht nach, ob chemische Substanzen und Laborbedarf ohne die entsprechenden Genehmigungen nach Russland ausgeführt wurden. Unter den ausgeführten Stoffen sollen sich laut dem Bericht auch Substanzen befinden, die als Grundstoffe für die Herstellung von chemischen und biologischen Kampfstoffen - wie etwa Senfgas - genutzt werden können.
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