Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat die Regierungschefs der Bundesländer aufgefordert, den Kampf gegen Lehrermangel zur Chefsache zu machen.
»Das neue Schuljahr beginnt in Kürze, und die Herausforderungen sind durch die weiter andauernde Corona-Pandemie und die Integration von geflüchteten Schülerinnen und Schülern aus der Ukraine riesengroß«, sagte VBE-Chef Udo Beckmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Zugleich fehle es an Personal zur Bewältigung des ganz normalen Schulalltags. Die Kultusministerinnen und Kultusminister würden oft allein gelassen.
Beckmann forderte: »Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten müssen den Kampf gegen den Lehrkräftemangel endlich zur Chefsache machen und über die Ressorts hinweg zur Aufgabe Nummer eins erklären - sonst werden die Lernbedingungen für die Kinder und Jugendlichen nicht besser.« In den Landeshaushalten müsse über viele Jahre erheblich mehr Geld für Schulen und Bildung eingeplant werden. Durch den Dauermangel werde die Belastung für die vorhandenen Lehrerinnen und Lehrer immer größer, was den Beruf aber wiederum unattraktiver für junge Menschen mache.
Die Kultusminnisterkonferenz hatte Mitte März ihre Modellrechnungen zum Lehrkräftebedarf für die Jahre bis 2035 vorgelegt. Sie geht von einer Lücke von etwa 23.800 Lehrkräften aus. Der Verband Bildung und Erziehung hatte kurz darauf eigene Berechnungen vorgelegt, die von einer deutlich größeren Lücke ausgehen. Für die Jahre bis 2035 wird demnach mit einem Einstellungsbedarf von 532.600 Lehrkräften an den Schulen gerechnet, demgegenüber stehen 374.300 erwartete Absolventen in dieser Zeitspanne - eine Lücke von 158.300.
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