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Verband: Drittel der Geflüchteten wird psychisch erkranken

Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen: Experten warnen vor den psychischen Folgen für Geflüchtete aus der Ukraine. Schon jetzt gebe es zu wenig Therapieplätze in Deutschland.

Geflüchtete aus der Ukraine
Experten appellieren, ausreichend finanzielle Mittel bereitzustellen, um Geflüchteten aus der Ukraine bei der psychischen Bewältigung der Ereignisse zu helfen. Foto: Robert Michael
Experten appellieren, ausreichend finanzielle Mittel bereitzustellen, um Geflüchteten aus der Ukraine bei der psychischen Bewältigung der Ereignisse zu helfen.
Foto: Robert Michael

Etwa ein Drittel der ukrainischen Geflüchteten wird nach Experteneinschätzung schwere psychische Erkrankungen erleiden: Depressionen, Angststörungen oder posttraumatische Belastungsstörungen.

Der Geschäftsführer der Bundesweiten Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer, Lukas Welz, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: »Werden diese Leiden nicht durch Beratung, Begleitung und Therapie adressiert, können sie sich chronifizieren und zu einer jahrzehntelangen oder auch lebenslangen gesundheitlichen Belastung führen.«

Es habe aber auch schon vor dem Krieg zu wenig Therapieplätze und lange Wartelisten für Traumatisierte gegeben, die in Deutschland Schutz vor Folter, Krieg und Verfolgung suchten. Welz appellierte an Bund und Länder, eine schnelle und ausreichende Finanzierung der psychosozialen Versorgung für Geflüchtete mit Folter- und Kriegserfahrungen zu ermöglichen.

© dpa-infocom, dpa:220422-99-999557/2