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Urteil zum tödlichen Messerangriff von Chemnitz erwartet

Die tödliche Messerattacke in Chemnitz hat vor knapp einem Jahr bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Nun wird in dem Prozess das Urteil erwartet. Die Staatsanwaltschaft fordert zehn Jahre Haft.

Messerattacke in Chemnitz
Blumen und Kerzen liegen in Gedenken an den getöteten 35-Jährigen in der Chemnitzer Innenstadt. Foto: Monika Skolimowska
Blumen und Kerzen liegen in Gedenken an den getöteten 35-Jährigen in der Chemnitzer Innenstadt. Foto: Monika Skolimowska

DRESDEN. Im Prozess zur tödlichen Messerattacke auf einen Deutschen vor knapp einem Jahr in Chemnitz wird in Dresden das Urteil erwartet.

Die Staatsanwaltschaft hat in ihrem Plädoyer eine Gesamtfreiheitsstrafe für den Angeklagten von zehn Jahren wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung gefordert. Der Angeklagte hat sich während des Prozesses nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. In einem kürzlichen Fernsehinterview des ZDF beteuerte der 24-Jährige jedoch seine Unschuld.

Der Syrer soll gemeinsam mit einem flüchtigen Iraker am 26. August 2018 am Rande eines Stadtfests in Chemnitz einen 35-Jährigen mit Messerstichen getötet und einen weiteren Mann schwer verletzt haben. In der Folge kam es in der Stadt zu rassistisch motivierten Übergriffen, die mehr als das Verbrechen selbst auch auf internationaler Ebene ein Schlaglicht auf Chemnitz warfen.

Der Streit um die Frage, ob es »Hetzjagden« gegeben habe, wurde zur Zerreißprobe für die große Koalition und führte dazu, dass der damalige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde. Vor dem erwarteten Urteil durch das Landgericht Chemnitz werden erst noch die Nebenklagevertreter sowie die Verteidigung ihre Plädoyers halten. Der Prozess findet aus Sicherheitsgründen in einem Gebäude des Oberlandesgerichtes (OLG) Dresden statt. (dpa)