Der UN-Sicherheitsrat hat für ein Ende seiner politischen Mission im Bürgerkriegsland Sudan gestimmt. 14 der 15 Mitgliedsländer stimmten am Freitag (Ortszeit) in New York dafür, Russland enthielt sich, wie die Vereinten Nationen mitteilten. Die sogenannte Stabilisierungsmission Unitams war vom Sicherheitsrat im Juni 2020 eingerichtet worden, um den Sudan beim politischen Übergang zu einer demokratischen Regierung zu unterstützen. Mitte April diesen Jahres brach ein bewaffneter Konflikt in dem nordost-afrikanischen Land aus. Im Juni erklärte der Sudan den deutschen UN-Sondergesandten Volker Perthes zur unerwünschten Person. Ihm wurde vorgeworfen, den Konflikt geschürt zu haben. Perthes trat darauf im September zurück.
Die Vereinten Nationen wiesen die Vorwürfe stets zurück. Vor zwei Wochen forderte der Sudan die UN jedoch auf, die politische Mission Unitams zu beenden. Die Armee des Landes kämpft unter der Führung von Befehlshaber und De-facto-Präsident des Sudans, Abdel Fattah al-Burhan, gegen die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) des im Zuge der Auseinandersetzung entlassenen Vizepräsidenten Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch. Keine der beiden Seiten hat bislang die Oberhand in dem Konflikt gewinnen können.
UN-Generalsekretär António Guterres appellierte erneut an die Kriegsparteien, sich auf einen sofortigen Waffenstillstand zu einigen. Er sei nach wie vor zutiefst besorgt über den eskalierenden Konflikt und seine verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, wie UN-Sprecher Stéphane Dujarric mitteilte. Guterres werde weiter mit allen Akteuren zusammenarbeiten, um die Bestrebungen des sudanesischen Volkes nach einer friedlichen und sicheren Zukunft zu unterstützen. Die Abwicklung der Unitams-Mission soll am 29. Februar 2024 abgeschlossen sein. Ein UN-Länderteam, das humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe leistet, bleibt im Land.
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