Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind nach UN-Angaben innerhalb der vergangenen sechs Wochen 450.000 Menschen vor Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Milizen geflohen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sprach am Freitag von einer Verschärfung der seit Jahren andauernden Krise in der Provinz Nord-Kivu. In der rohstoffreichen Region kämpfen Regierungstruppen und Dutzende bewaffnete Gruppen um die Kontrolle des Gebiets.
Nach UN-Angaben sind mindestens 200.000 Binnenflüchtlinge derzeit von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Seit Oktober sei auch ein Anstieg von Menschenrechtsverletzungen in der Region festgestellt worden, hieß es. Darunter seien zahlreiche Vergewaltigungen von Frauen und Mädchen. Zehntausende Menschen haben den Angaben zufolge die Stadt Sake etwa 35 Kilometer von der Provinzhauptstadt Goma erreicht.
Die Demokratische Republik Kongo ist das zweitgrößte Land Afrikas. Am 20. Dezember finden dort Präsidentenwahlen statt. Menschenrechtsorganisationen warnten bereits in den vergangenen Monaten wiederholt, dass die Wahlen in den Konfliktregionen des Landes nur schwer oder kaum durchzuführen seien.
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