Ukrainische Truppen stehen nach Militärangaben im Osten des Landes weiter unter schwerem Druck russischer Angriffe. Der Generalstab in Kiew berichte, allein am Frontabschnitt Pokrowsk habe es am Dienstag 66 russische Sturmangriffe gegeben. Diese seien zurückgeschlagen worden, hieß es, ohne dass dies unabhängig zu bestätigen war. Kämpfe gab es demnach um viele Ortschaften, die für die Russen auf dem Weg in das noch etwa zehn Kilometer entfernte Pokrowsk liegen. Russische Militärblogger berichteten von einem Vordringen ihrer Truppen.
Die Industrie- und Bergbaustadt Pokrowsk im Gebiet Donezk zählte vor dem Krieg etwa 65.000 Einwohner, sie ist wichtig für die Versorgung der ukrainischen Truppen an diesem Frontabschnitt. Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj räumte die schwierige Lage ein. Auf russischer Seite hieß es, die ukrainische Verteidigung bei Pokrowsk schwanke. Heftige Gefechte gab es nach ukrainischen Militärangaben auch weiter nördlich bei Torezk.
Ukraine rücken im Gebiet Kursk vor
Im russischen Gebiet Kursk dagegen rückten ukrainische Truppen bei ihrer Offensive nach Einschätzung von Beobachtern weiter vor. Das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) nannte Fotos aus der Region als Beleg dafür, dass die Ukrainer sich dichter an die Kreisstadt Korenjewo vorkämpfen. Von der Stadt Sudscha aus, die gleich zu Beginn der Offensive in ukrainische Hände fiel, gehe der Vormarsch nach Osten weiter.
Nach fast zweieinhalb Jahren Abwehr der russischen Invasion hat die Ukraine mit dem Vorstoß ins russische Gebiet Kursk Bodenkämpfe erstmals auf das Terrain des Gegners verlegt. Russland führt allmählich Truppen zur Verteidigung des Gebiets heran. Dies scheint allerdings nicht - wie von der ukrainischen Führung eventuell erhofft - zulasten der russischen Angriffe im Gebiet Donezk zu gehen.
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