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Ukrainische Polizei und Behörden zurück in Cherson

Nach dem Rückzug der russischen Truppen aus Cherson steht den einrückenden Ukrainern nun eine hochgefährliche Arbeit bevor.

Kiew
In Kiew feiern Menschen die Nachricht von der Rückkehr ukrainischer Truppen nach Cherson. Foto: kyodo
In Kiew feiern Menschen die Nachricht von der Rückkehr ukrainischer Truppen nach Cherson.
Foto: kyodo

Wenige Tage nach dem Rückzug der russischen Truppen sind Vertreter der ukrainischen Gebietsverwaltung und von Sicherheitsorganen in die befreite Stadt Cherson im Süden des Landes zurückgekehrt. So hätten etwa Polizei und Geheimdienst ihre Arbeit in Cherson schon wieder aufgenommen, sagte Gouverneur Jaroslaw Januschewytsch in einem am Samstag veröffentlichten Video, das ihn im Zentrum der Gebietshauptstadt zeigte. Eine der Hauptaufgaben bestehe derzeit darin, die Region von Minen zu räumen, so Januschewytsch.

Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte unterdessen die Befreiung weiterer derzeit von Russland besetzter Gebiete an. »Wir vergessen niemanden, wir werden niemanden zurücklassen«, sagte Selenskyj am Samstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Auch auf der bereits 2014 von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim werde irgendwann wieder die ukrainische Flagge wehen, versprach der Staatschef.

Russland hatte das Gebiet Cherson kurz nach Beginn seines Angriffskriegs Ende Februar weitgehend erobert und im September völkerrechtswidrig annektiert. Unter dem Druck ukrainischer Gegenoffensiven zog Moskau dann in den vergangenen Tagen seine Truppen aus allen Teilen Chersons ab, die nordwestlich des Flusses Dnipro liegen - darunter fällt auch die Gebietshauptstadt. Die russischen Besatzer haben mittlerweile die Stadt Henitschesk ganz im Südosten von Cherson zu ihrem neuen Verwaltungszentrum erklärt.

© dpa-infocom, dpa:221112-99-494596/2