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Trump: Ich habe ein Recht, Harris persönlich anzugreifen

Donald Trump ist dafür bekannt, politische Gegner heftig zu verunglimpfen. Das gilt auch und gerade für seine aktuelle Konkurrentin. Auch manche Parteikollegen halten das für die falsche Strategie.

Wahlkampf in den USA -Trump in New Jersey
Präsidentschaftskandidat Trump geht seine Gegner häufiger unter der Gürtellinie an. Foto: Julia Nikhinson/DPA
Präsidentschaftskandidat Trump geht seine Gegner häufiger unter der Gürtellinie an.
Foto: Julia Nikhinson/DPA

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat seine persönlichen Attacken gegen die demokratische Kontrahentin Kamala Harris verteidigt. »Ich glaube, ich habe ein Recht darauf, sie persönlich zu attackieren«, sagte Trump bei einer Pressekonferenz in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey. »Ich bin sehr wütend auf sie.«

Auch andere seien sehr wütend auf Harris angesichts dessen, was sie dem Land antue und wie sie das Justizsystem gegen Gegner einsetze, sagte der 78-Jährige. »Ich habe nicht viel Respekt vor ihrer Intelligenz, und ich denke, sie wird eine schreckliche Präsidentin sein.« Daher sei es so wichtig, dass er die Wahl im November gewinne.

Harris ist nach dem Ausstieg von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten und tritt damit bei der Wahl gegen Trump an. Der Republikaner verunglimpft sie bei Wahlkampfauftritten regelmäßig als »dumm«, »verrückt« und als gefährliche »Linksradikale«. Kürzlich griff er Harris außerdem scharf an mit Blick auf ihre Herkunft und Hautfarbe. Harris habe lange ausschließlich mit ihrer indischen Abstammung geworben und sei dann »plötzlich schwarz« geworden, behauptete Trump bei einem Auftritt vor der nationalen Vereinigung schwarzer Journalisten in Chicago. Das sorgte für großes Aufsehen. 

Trump: Ich mache es auf meine Art

Mehrere Republikaner - darunter Nikki Haley, die selbst bei den parteiinternen Vorwahlen als Präsidentschaftsbewerberin angetreten war - hatten Trump zuletzt öffentlich dazu geraten, weniger persönliche Attacken gegen Harris von sich zu geben, sondern mehr inhaltliche Punkte zu machen. Trump wurde bei der Pressekonferenz auf diese Aussagen Haleys und anderer angesprochen, tat solche Ratschläge jedoch ab. Seine Kampagne laufe gut, entgegnete Trump. »Ich glaube, dass wir einen Nerv treffen.« Dies sei eine andere Art von Rennen. »Alles, was wir tun müssen, ist, unsere Gegnerin als Kommunistin oder Sozialistin zu bezeichnen oder als eine, die unser Land zerstören wird.«

Trump sagte, er wisse Haleys Ratschlag zu schätzen, schob aber nach: »Ich muss es auf meine Art machen.« Harris greife ihn auch persönlich an und bezeichne ihn als »seltsam«. Verglichen mit dem, was die Gegenseite tue und wie radikal und »krank« seine Gegner seien, betreibe er eine »sehr ruhige Kampagne«, behauptete der Republikaner. »Ich meine, wir sind hier. Es wird nicht geschrien.«

Trumps Pressekonferenz glich in weiten Strecken einer Wahlkampfkundgebung, bei der der Ex-Präsident zu Beginn 45 Minuten lang ausführte, warum das Land seiner Ansicht nach mit Harris den Bach runtergehen würde. Anhänger waren anwesend und unterbrachen seine Ausführungen mehrfach mit Jubel. Im Anschluss schüttelte Trump Hände seiner Unterstützer, machte Selfies mit ihnen und gab Autogramme. 

 

 

 

© dpa-infocom, dpa:240815-930-204497/1