Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat erleichtert auf die Freilassung der ersten Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas reagiert.
»Ich bin unendlich froh, dass die Freilassungen erster Geiseln, auch von deutschen Geiseln, begonnen haben, darunter auch die beiden kleinen Mädchen, deren Vater noch vor wenigen Wochen voller Verzweiflung hier im Schloss Bellevue vor mir saß«, sagte Steinmeier in einer Videobotschaft zu seinem bevorstehenden Besuch in Israel. Er danke den Vermittlern. Zugleich betonte Steinmeier: »Der Weg zur Beendigung des Kampfes wird und kann nur über die Freilassung der Geiseln führen. Aller Geiseln!«
Am Freitag hatte die islamistische Hamas 24 Geiseln - 13 Israelis und 11 Ausländer - freigelassen, die Anfang Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Unter ihnen sind auch vier Doppelstaatler, die neben der israelischen die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Im Gegenzug ließ Israel 39 verurteilte palästinensische Häftlinge frei. Der Austausch von Geiseln und Häftlingen soll heute fortgesetzt werden.
Der Bundespräsident wird an diesem Sonntag zu einem zweitägigen Besuch nach Israel fliegen. Er folgt einer Einladung von Staatspräsident Izchak Herzog. Beide Staatsoberhäupter sind eng miteinander befreundet. Steinmeier wird von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet. Er reist anschließend nach Oman und Katar weiter. Steinmeier erklärte, er fahre jetzt, »um Israel unserer fortgesetzten Solidarität zu versichern - Solidarität nicht nur mit Israel als Opfer des Terrors, sondern auch mit Israel, das sich wehrt«.
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