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Sprecher weist Spekulationen über Erdogans Gesundheit zurück

Die Wahlen in der Türkei stehen kurz bevor. Umso mehr sind nach einem abgebrochenen Live-Interview die Anhänger des Präsidenten Erdogan in Sorge um dessen Gesundheitszustand.

Wahlen in der Türkei
Wegen gesundheitlicher Probleme musste ein Live-Interview mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abgebrochen werden. Foto: Francisco Seco
Wegen gesundheitlicher Probleme musste ein Live-Interview mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan abgebrochen werden.
Foto: Francisco Seco

Gut zwei Wochen vor den Wahlen in der Türkei hat Präsident Recep Tayyip Erdogan ein Live-Interview wegen kurzzeitiger gesundheitlicher Probleme unterbrochen und Auftritte abgesagt. Er werde sich wegen »geringfügigen Unwohlseins« und auf den Rat seiner Ärzte hin am Mittwoch ausruhen, schrieb der Präsident auf Twitter.

Bei dem Interview am späten Dienstagabend war die Kamera auf den Reporter gerichtet, als plötzlich Würgegeräusche im Hintergrund zu hören sind, wie Aufnahmen zeigen. Der Reporter flüstert »Werbung«, steht auf, dann wird die Übertragung abgebrochen. Nach einer kurzen Pause erschien Erdogan (69) wieder auf dem Bildschirm und sagte, er habe einen anstrengenden Wahlkampftag hinter sich gehabt und Magenprobleme. Er entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten.

Zudem teilte Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun am Abend Bilder von Tweets, die behaupteten, Erdogan habe einen Herzinfarkt erlitten und schrieb dazu: »Wir weisen solche unbegründeten Behauptungen bezüglich der Gesundheit des Präsidenten kategorisch zurück.« Erdogan werde am Donnerstag per Videokonferenz an der Eröffnung des türkischen Kernkraftwerks Akkuyu teilnehmen.

Der Vizepräsident Fuat Oktay sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, Erdogan gehe es gut. »Wir stehen ständig in Kontakt. Er hat sich etwas erkältet.« Der Vorfall löste Besorgnis bei seinen Anhängern aus. Oppositionsführer und Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu wünschte ihm über Twitter gute Besserung.

Die Parlaments- und Präsidentenwahlen in der Türkei finden am 14. Mai statt. Rund 1,5 Millionen türkische Wähler in Deutschland sind schon ab diesem Donnerstag dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Umfragen zufolge zeichnet sich bei der Präsidentenwahl ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Erdogan und seinem Herausforderer Kilicdaroglu ab, der für ein breites Oppositionsbündnis antritt.

© dpa-infocom, dpa:230426-99-453600/5