WASHINGTON. Der Streamingdienst Spotify will ab Anfang 2020 in den USA auf politische Werbung verzichten. Bislang habe das Unternehmen noch keine ausreichend »robusten« Abläufe oder Werkzeuge, um solche Inhalte verantwortungsvoll zu prüfen, erklärte ein Sprecher des Unternehmens.
Diese Entscheidung werde später erneut auf den Prüfstand gestellt werden, sobald es in dieser Hinsicht neue Fähigkeiten gebe. Spotify ist Marktführer beim Musikstreaming und bietet auch Podcasts zu vielen Themen an. Das Unternehmen machte zunächst keine Angaben zum Umsatz mit politischer Werbung im Vorfeld der US-Präsidentenwahl im November 2020.
Viele große Internetfirmen haben angesichts des anlaufenden US-Wahlkampfs ihren Kurs in Bezug auf Wahlwerbung festgelegt. Twitter hatte Ende Oktober angekündigt, keine politischen Anzeigen mehr zuzulassen. Facebook hatte heftige Diskussionen mit der Ankündigung ausgelöst, auch nachweislich falsche Beiträge von Politikern auf der Plattform zu lassen, um sich nicht in den politischen Prozess einzumischen. Google kündigte Ende November an, die Möglichkeiten zur personalisierten Wahlwerbung einzuschränken. In einem weiteren Schritt betonte Google, dass falsche Angaben in jeglicher Werbung gegen die Regeln der Plattform verstießen - auch wenn es um Politik gehe. Das betreffe auch manipulierte Videos. (dpa)