Zum Internationalen Frauentag ruft die Familien- und Frauenministerin Anne Spiegel dazu auf, nicht nachzulassen im Kampf gegen Sexismus und für die Gleichstellung der Geschlechter.
Sexismus sei ein alltägliches Phänomen, das viele Frauen betreffe, gerade am Arbeitsplatz. »Ich bin seit über 20 Jahren in der Politik und habe dort leider auch Sexismus erfahren«, sagte die Grünen-Politikerin der Funke-Mediengruppe.
Letztlich sei Sexismus Ausdruck ungleicher Machtstrukturen zwischen den Geschlechtern, sagte die 41-Jährige. »Und er ist auch deshalb so gefährlich, weil Sexismus ein Nährboden für Gewalt gegen Frauen ist. Wenn wir es schaffen, Sexismus in unserer Gesellschaft zu bekämpfen, dann bekämpfen wir auch Gewalt gegen Frauen und Mädchen.«
In Sachen Gleichstellung sei die Gesellschaft noch nicht am Ziel, wie sich unter anderem an der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern zeige. Es gelte daher, entschlossen zu handeln. »Erstens: Wir entwickeln das Entgelttransparenzgesetz weiter, um die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern zu schließen. Zweitens stärken wir Frauen den Rücken, indem wir ihre Erwerbsarbeit fördern.« Wer sich phasenweise um sich, um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige kümmere, dürfe im Erwerbsleben nicht benachteiligt oder von Armut bedroht sein, sagte sie. Außerdem unterstütze ihre Regierung eine partnerschaftliche Verteilung von familiärer Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern. »Dafür verbessern wir beispielsweise das Elterngeld und den Kündigungsschutz nach Elternzeit, treiben den Ausbau der Ganztagsbetreuung voran und setzen uns entschieden für mehr Frauen in Führungspositionen ein.«
Der Internationale Frauentag ist in fast 30 Staaten gesetzlicher Feiertag. 1977 haben die Vereinten Nationen den 8. März zum Weltfrauentag erklärt.
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