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Spannungen mit China: Taiwan schießt zivile Drohne ab

Seit Wochen ist die Lage zwischen Peking und Taipeh aufs Äußerste gespannt. Selbst zivile Drohnen werden mittlerweile als Bedrohung betrachtet.

Taiwan-Konflikt
Taiwanesische Soldaten an einem 35-mm-Zwillingskanonen-Flugabwehrgeschütz von Oerlikon auf einem Stützpunkt im Bezirk Hualien. Foto: Johnson Lai
Taiwanesische Soldaten an einem 35-mm-Zwillingskanonen-Flugabwehrgeschütz von Oerlikon auf einem Stützpunkt im Bezirk Hualien.
Foto: Johnson Lai

Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen mit China hat Taiwan eine zivile Drohne abgeschossen. Wie die taiwanischen Streitkräfte mitteilten, schossen Soldaten das unbemannte Fluggerät am Donnerstag in der Nähe der taiwanischen Insel Kinmen ab, die sich nur wenige Kilometer entfernt vom chinesischen Festland befindet. Vor dem Abschuss seien Warnungen abgegeben worden, um die Drohne zu vertreiben, teilte das Militär mit. Zuletzt wurden rund um Kinmen immer häufiger Überflüge kleiner ziviler Drohnen gemeldet. Am Dienstag hatten Soldaten erstmals Warnschüsse abgefeuert.

China sieht die demokratisch regierte Insel als Teil der Volksrepublik an. Taiwan hingegen versteht sich als unabhängig.

Ein Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan hatte Anfang August schwere Spannungen mit China ausgelöst. Peking begann mit großangelegten Manövern rund um die Inselrepublik. Dabei wurden eine See- und Luftblockade sowie eine mögliche Eroberung geübt. Trotzdem reisten kurz darauf weitere Delegationen mit US-Politikern nach Taiwan.

Auch am Donnerstag empfing Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen mit Arizonas Gouverneur Doug Ducey erneut einen Besucher aus den USA. Tsai kündigte an, die Zusammenarbeit mit den USA weiter ausbauen zu wollen. Dabei hob sie vor allem Kooperationen in der Chip-Industrie hervor. Der taiwanische Halbleiter-Hersteller TSMC baut derzeit für zwölf Milliarden US-Dollar ein neues Werk in Arizona.

© dpa-infocom, dpa:220901-99-590283/3