Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht eine große Symbolkraft in den Reisen internationaler Prominenz in sein Land zum Jahrestag des Weltkriegsendes in Europa.
»Der heutige Tag in der Ukraine hat gezeigt, dass wir bereits ein vollwertiger Teil der freien Welt und eines vereinten Europas sind«, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. »Dies ist ein offensichtlicher Kontrast zu Moskaus Einsamkeit in Bösem und Hass, die morgen jeder sehen wird«, sagte er in Anspielung auf die Feierlichkeiten zum »Tag des Sieges« über Hitler-Deutschland in der russischen Hauptstadt am Montag.
Am Sonntag hatten unter anderen US-Präsidentengattin Jill Biden, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, der kanadische Regierungschef Justin Trudeau und die U2-Musiker Bono und The Edge die Ukraine besucht. Selenskyj sprach auch in einer Konferenzschalte mit den Regierungschefs der G7-Industrienationen.
»Russland hat alles vergessen, was für die Sieger im Zweiten Weltkrieg wichtig war«, sagte der ukrainische Präsident. In einer besonderen Beleidigung für Moskau zog er erneut eine Parallele zwischen den russischen Angreifern und Nazi-Deutschland: »Ich bin all unseren Verteidigern dankbar, die die Ukraine verteidigen und vor den modernen Nachkommen dieses alten Übels retten.« Schon zuvor hatte er den russischen Truppen vorgeworfen, sie hätten in der Ukraine »eine blutige Neuauflage des Nazismus organisiert«.
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