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Sea-Watch will weiteres Schiff zur Seenotrettung schicken

45.000 Bootsmigranten hat Sea-Watch nach eigenen Angaben bereits vor dem Ertrinken gerettet. Jetzt tauft die Hilfsorganisation ein weiteres Schiff: Es soll das bisher schnellste und größte der Flotte sein.

Sea-Watch
Einer der Vorgänger des neuen Schiffs: Die Sea Watch 3 im Einsatz im Juli auf dem Mittelmeer. Foto: Nora Boerding
Einer der Vorgänger des neuen Schiffs: Die Sea Watch 3 im Einsatz im Juli auf dem Mittelmeer.
Foto: Nora Boerding

Die Hilfsorganisation Sea-Watch will ein weiteres Schiff für die Rettung von Bootsmigranten ins Mittelmeer schicken. Am Donnerstagnachmittag soll das neue Schiff der Flotte in Hamburg getauft werden, wie Sea-Watch am Dienstag mitteilte. Die »Sea-Watch 5« sei eine »Reaktion auf den harten parlamentarischen Rechtsruck in Italien, als gemeinsame Antwort auf das politische Schweigen und Sterben Lassen auf dem zentralen Mittelmeer«.

Das zwölf Jahre alte und 58 Meter lange Schiff werde in den kommenden Monaten für seinen ersten Einsatz umgebaut und vorbereitet. Der ist Sea-Watch zufolge für Anfang 2023 geplant. Das Schiff sei schneller, größer und effizienter als alle die Vorgänger und könne damit mehr gerettete Personen aufnehmen und sie besser versorgen.

Einsatzort Mittelmeer

Die Hilfsorganisation Sea-Watch hatte eigenen Angaben zufolge im Juni 2015 das erste Rettungsschiff ins Mittelmeer geschickt. Mehr als 45.000 Menschen seien seitdem vor dem Ertrinken gerettet worden. Für Samstag und Sonntag sind in Hamburg zudem an der Überseebrücke Tage des offenen Schiffs geplant. Von 12.00 Uhr an können Interessierte an Bord der »Sea-Watch 5« gehen und sich über die Einsätze informieren.

Von den Küsten Nordafrikas machen sich immer wieder Menschen in teils überfüllten Booten auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer in Richtung EU. Mitunter geraten sie in Seenot. Private Organisationen operieren in der Gegend, um die Menschen vor dem Ertrinken zu retten. In Italien sind ihre Einsätze bei rechten Parteien umstritten, weil das Land jährlich Zehntausende Menschen aufnimmt. Die Organisationen kritisieren dagegen die mangelnde Hilfe Europas für die Geflüchteten.

© dpa-infocom, dpa:221101-99-339399/5