Russland hat für den Fall von Streumunition-Lieferungen aus den USA an die Ukraine mit dem Einsatz solcher Waffen durch Moskau gedroht.
Russland besitze ebenfalls Streumunition, die sogar effektiver sei, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu in Moskau. Sein Land halte sich bisher zurück, wäre aber im Fall von US-Lieferungen gezwungen, »analoge Mittel« einzusetzen. Die USA hatten zuvor mitgeteilt, die geächteten Waffen an die Ukraine zu liefern.
Streubomben-Einsatz wird Krieg verlängern
Schoigu wies darauf hin, dass sich weder die USA noch die Ukraine noch Russland dem internationalen Abkommen zur Ächtung von Streumunition angeschlossen hätten. Ihr Einsatz werde den Krieg verlängern, sagte der Minister. Russland führt seit Februar vergangenen Jahres einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Die russischen Streitkräfte träfen derzeit zusätzliche Vorkehrungen zum Schutz vor Streubomben, sagte Schoigu. Er besuchte gemäß einem vom Ministerium veröffentlichten Video einen Rüstungsbetrieb. Dabei sagte er, die Versorgung der russischen Soldaten mit Waffen und Munition sei um ein Vielfaches gesteigert worden.
Wie erfolgreich ist die ukrainische Gegenoffensive?
Zugleich widersprach Schoigu Analysen westlicher Experten und Äußerungen aus Kiew über Erfolge der ukrainischen Gegenoffensive. Die Ukraine habe an keinem Abschnitt der Front bisher ihr Ziel erreicht. Dagegen hatte die Ukraine zuletzt über größere Geländegewinne berichtet. Auch russische Militärblogger bestätigten Moskaus Verluste.
Schoigu behauptete, dass die Angriffe der Ukrainer nicht nur an vielen Stellen abgewehrt worden seien; vielmehr sei die russische Armee im Gebiet Luhansk bei Gegenattacken weiter vorgerückt. Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte Schoigu wiederholt »Lügen« vorgeworfen. Einmal mehr sagte Schoigu, dass massenhaft westliche Kampftechnik vernichtet worden sei, darunter angeblich 17 Leopard-Panzer aus Deutschland. Unabhängig überprüfbar ist das nicht.
© dpa-infocom, dpa:230711-99-368217/2