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Russland weist 23 britische Diplomaten aus

Moskau (dpa) - Russland weist im Streit mit Großbritannien 23 britische Diplomaten aus. Das teilte das Außenministerium in Moskau mit.

Britische Botschaft in Moskau
Britische Botschaft neben dem russischen Außenministerium in Moskau. Foto: Pavel Golovkin
Britische Botschaft neben dem russischen Außenministerium in Moskau. Foto: Pavel Golovkin

Hintergrund ist der Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter in England. Zuvor hatte London 23 russische Diplomaten zur Ausreise binnen einer Woche aufgefordert.

Russland ziehe zudem seine Zustimmung für die Eröffnung und den Betrieb des Generalkonsulats in St. Petersburg zurück. Außerdem müsse das Kulturinstitut British Council seine Tätigkeit in Russland einstellen. Der Status des Instituts war dem Ministerium zufolge nicht eindeutig geklärt gewesen. Großbritannien sei vor weiteren Maßnahmen gewarnt worden, sollte London zusätzliche Sanktionen gegen Russland verhängen.

Bortnikow und Lawrow
Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Foto: Mikhail Klimentyev/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP
Russlands Außenminister Sergej Lawrow. Foto: Mikhail Klimentyev/POOL SPUTNIK KREMLIN/AP

Russland hatte den Schritt bereits am Freitag angekündigt. Außenminister Sergej Lawrow nannte jedoch keine Details. Moskau hatte ein britisches Ultimatum zur Aufklärung des Attentats verstreichen lassen. Russland dementierte Vorwürfe, in den Fall verwickelt zu sein.

London beschuldigte Präsident Wladimir Putin, Drahtzieher des Attentats zu sein. Die Entscheidung sei »höchstwahrscheinlich« von Putin selbst getroffen worden, sagte der britische Außenminister Boris Johnson am Freitag.

Deutschland, Frankreich und die USA stellten sich hinter Großbritannien. Auch Italien und Australien sicherten London Rückendeckung zu. Auch die Nato hat nach eigenen Angaben keine Zweifel daran, dass Moskau für den Anschlag verantwortlich ist.