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RKI: Pandemie-Verlauf hängt von Verantwortungsbewusstsein ab

Während Bund und Länder um den künftigen Pandemie-Kurs ringen, blickt das Robert Koch-Institut auf die Entwicklungen. Im Visier ist auch Omikron-Subtyp BA.2.

Corona
Bund und Länder ringen um den künftigen Pandemie-Kurs. Foto: Martin Schutt
Bund und Länder ringen um den künftigen Pandemie-Kurs.
Foto: Martin Schutt

Angesichts des zuletzt wieder kontinuierlich zunehmenden Infektionsgeschehens in Deutschland hält das Robert Koch-Institut (RKI) weiterhin vor allem das Verantwortungsbewusstsein und Kontaktverhalten der Menschen für wegweisend.

»Der weitere Verlauf der Pandemie hängt davon ab, ob sich größere Teile der Bevölkerung weiterhin verantwortungsbewusst verhalten beziehungsweise in welchem Umfang mögliche infektionsrelevante Kontakte zunehmen«, heißt es im Corona-Wochenbericht des RKI vom Donnerstagabend.

»Es herrscht weiterhin ein sehr hoher Infektionsdruck in der Bevölkerung«, schreiben die Experten in dem Bericht. Demnach sind die Sieben-Tage-Inzidenzen in allen Altersgruppen erneut angestiegen, insbesondere stark bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Zahl der Arztbesuche in Deutschland wegen Corona in der vergangenen Woche sei in allen Altersgruppen mit Ausnahme der 0- bis 4-Jährigen wieder gestiegen.

Eine Zunahme der schweren Krankheitsverläufe betreffe insbesondere die Altersgruppe der ab 80-Jährigen, heißt es. Zudem verweisen die Experten auf die wieder deutlich angestiegene Zahl der in der vergangenen Woche durchgeführten Laboruntersuchungen. Es seien aber noch weitere Testkapazitäten vorhanden.

Omikron-Subtyp BA.2

Der noch leichter übertragbare Omikron-Subtyp BA.2 ist in Deutschland demnach weiter rasch auf dem Vormarsch und mittlerweile für eine Vielzahl der Infektionen verantwortlich. Bis zum Ende der ersten Märzwoche ist dem Bericht zufolge der Anteil von BA.2 an einer Stichprobe auf etwa 62 Prozent gestiegen. In der Woche zuvor hatte der Wert noch bei etwa 50 Prozent gelegen.

Die leichtere Übertragbarkeit von BA.2, die Rücknahme kontaktreduzierender Maßnahmen und ein verändertes Verhalten der Bevölkerung seien mutmaßlich der Grund, warum die Zahl der übermittelten Infektionen in der letzten Woche erneut deutlich angestiegen sei, schreiben die Experten. Konkret stieg die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz demnach in der Woche bis zum 13. März im Vergleich zur Vorwoche um 22 Prozent an, in allen Bundesländern bis auf Berlin waren teils deutlich steigende Fallzahlen zu verzeichnen.

Bei der Corona-Ausbreitung hatte es am Donnerstag einen Höchststand von 294 931 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gegeben. Die Sieben-Tage-Inzidenz war auf einen Rekord von 1651,4 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen gestiegen, 278 Menschen waren binnen eines Tages mit Corona gestorben.

Vor dem Hintergrund immer neuer Höchststände bei den Corona-Infektionen ringen Bund und Länder derweil um den künftigen Corona-Fahrplan. Die meisten bundesweiten Schutzmaßnahmen sollen nach dem Plan der Ampelregierung am Samstag auslaufen. Bestehen bleiben soll ein weit schmalerer Basisschutz. Die Länder haben eine Übergangszeit bis 2. April. Spätestens dann sollen ihnen weitergehende Corona-Auflagen nur nach Landtagsbeschluss in Hotspots möglich sein.

Das RKI bekräftigt in seinem Bericht angesichts der steigenden Fallzahlen von Covid-19-Infektionen und anderen akuten Atemwegsinfektionen erneut seine Empfehlungen, Kontakte nach Möglichkeit weiter zu reduzieren und insbesondere in Innenräumen Masken zu tragen und wiederholt seine Impfappelle. Bei Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten solle man unabhängig vom Impfstatus zu Hause bleiben, um Ansteckungen im Umfeld zu vermeiden, mahnte die Behörde via Twitter.

© dpa-infocom, dpa:220318-99-568454/2