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Putin: Kein Zweifel am russischen Sieg in der Ukraine

Kremlchef Wladimir Putin reist zu einem Rüstungskonzern in St. Petersburg und lobt die russische Raketenproduktion. Der Sieg Russlands sei »unausweichlich«, der Krieg gegen die Ukraine gerechtfertigt.

Russlands Präsident Putin
Der Kremlchef wird heute in St. Petersburg an Feierlichkeiten zum Bruch der Blockade der von deutschen Truppen abgeriegelten Metropole im Januar 1944 teilnehmen. Foto: Mikhail Klimentyev
Der Kremlchef wird heute in St. Petersburg an Feierlichkeiten zum Bruch der Blockade der von deutschen Truppen abgeriegelten Metropole im Januar 1944 teilnehmen.
Foto: Mikhail Klimentyev

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich beim Besuch eines Rüstungskonzerns mit Blick auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine siegessicher gezeigt.

Russlands Raketenbauer produzierten heute etwa so viel wie alle Länder der Welt gemeinsam, sagte Putin bei einem Treffen mit handverlesenen Arbeitern in einem Werk des Konzerns Almas-Antej. Daher sei der Sieg Russlands am Ende »unausweichlich«, meinte Putin. »Ich habe daran keinen Zweifel.« Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit Raketenangriffen, die zuletzt vor allem der Energie-Infrastruktur des Landes galten. Immer wieder werden auch Wohnhäuser getroffen, weshalb viele Zivilisten ums Leben kommen.

Der Kremlchef hob die Bedeutung der Raketenproduktion für Russland hervor und stellte ein Gesetz in Aussicht, mit dem Werktätige der Rüstungsbranche vom Kriegsdienst ausgenommen werden. Russlands Waffenschmieden und Munitionsfabriken arbeiten wegen des Kriegs gegen die Ukraine seit Monaten im Mehrschichtbetrieb auf Hochtouren.

Bei dem Besuch in seiner Heimatstadt St. Petersburg (früher Leningrad) traf Putin auch Veteranen des Zweiten Weltkriegs. Dabei verteidigte er den Krieg gegen die Ukraine einmal mehr als einen Kampf gegen »Neonazis«. Der 70-Jährige warf der Führung in Kiew vor, den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909-1959), der Nazi-Diktator Adolf Hitler geholfen habe, als Helden zu verehren. »Deshalb haben wir allen Grund, die derzeitigen ukrainischen Machthaber als neonazistisch zu bezeichnen«, sagte Putin bei dem Termin zum 80. Jahrestag des Durchbruchs der Leningrader Blockade. Russlands Propaganda vergleicht den Angriff auf die Ukraine immer wieder mit dem Kampf der Sowjetunion gegen das nationalsozialistische Deutschland.

Der Präsident sagte auch, dass Russland seit 2014 versucht habe, den Krieg in der Ostukraine auf friedlichem Weg zu lösen. Das sei nicht möglich gewesen. »Wie sich herausstellte, wurden wir an der Nase herumgeführt, betrogen.« In Wahrheit habe der Gegner den Konflikt in eine heiße Phase führen wollen. Russlands Ziel sei es jetzt, den Krieg in der Ukraine durch die »militärische Spezialoperation« zu beenden. Moskau sei nichts anderes übrig geblieben, behauptete Putin.

© dpa-infocom, dpa:230118-99-260272/5