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Praxen wegen Krankheitswelle »auf dem Zahnfleisch«

Corona, Erkältungen und auch Grippe: Die Wartezimmer der Arztpraxen füllen sich vielerorts schnell. Der Hausärzte-Verband fordert einen Krisengipfel. Der Gesundheitsminister kündigt ein Treffen an.

Atemwegserkrankungen
Akute Atemwegserkrankungen trüben die Vorweihnachtszeit in Deutschland. Foto: Philip Dulian/DPA
Akute Atemwegserkrankungen trüben die Vorweihnachtszeit in Deutschland.
Foto: Philip Dulian/DPA

Angesichts starker Belastungen vieler Praxen in der aktuellen Infektwelle dringen Ärzteverbände auf bessere Bedingungen. »Die Hausarztpraxen laufen einmal mehr auf dem Zahnfleisch - und das, obwohl die Grippesaison noch gar nicht angefangen hat«, sagte der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands, Markus Beier, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Wartezeiten würden länger, für die Behandlung selbst bleibe kaum noch Zeit. Beier forderte von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut einen Krisengipfel. Es brauche unter anderem einen Abbau von Bürokratie.

Lauterbach kündigte ein Treffen an. »Diesen Krisengipfel werden wir im Januar machen«, schrieb er am Mittwoch auf der Plattform X. Vorschläge zu einer notwendigen Entbürokratisierung und einer Honorarreform würden schon seit Monaten vorbereitet.

Der Virchowbund der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte teilte mit, dass zwischen 27. und 29. Dezember Tausende Praxen aus Protest gegen die Gesundheitspolitik geschlossen bleiben sollen. »Wo man auch hinblickt: Beinahe jede Arztpraxis ist aktuell massiv überlastet«, sagte der Vorsitzende Dirk Heinrich. Geschlossene Praxen würden Vertreter für dringende Notfälle benennen.

© dpa-infocom, dpa:231220-99-356495/3