In Kenia haben die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen begonnen. Letzte Umfragen sahen den langjährigen Oppositionsführer und ehemaligen Premierminister Raila Odinga mit knappem Vorsprung vor dem bisherigen Vizepräsidenten William Ruto. Sie konkurrieren um die Nachfolge von Präsident Uhuru Kenyatta, der das Land mehr als zehn Jahre führte.
In dem bei Touristen beliebten Land sind Unruhen und Gewalt bei Wahlen nicht ungewöhnlich - insbesondere wenn ein knappes Ergebnis zu erwarten ist. Grund sind Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Hinzu kommt derzeit die angespannte wirtschaftliche Lage durch steigende Lebensmittel- und Kraftstoffpreise.
Dennoch gilt Kenia als eines der stabilsten Länder auf dem afrikanischen Kontinent. Beide Kandidaten hatten im Vorfeld angekündigt, die engen Beziehungen zu den USA und Europa aufrecht zu halten. Beide erklärten, bei einer Niederlage darauf zu verzichten, die Wahl anfechten zu wollen. Es sind rund 22 Millionen Menschen aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Ergebnisse müssen gemäß der Verfassung binnen sieben Tagen veröffentlicht werden.
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