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Polizei nimmt Aktivisten auf »Köpi-Platz« fest

Am 15. Oktober 2021 wird der »Köpi«-Wagenplatz in Berlin-Mitte geräumt. Am Freitag - genau sechs Monate später - dringen Aktivisten auf das Gelände ein. Erneut muss die Polizei einschreiten.

»Köpi«
Linksautonome drangen auf das Areal ein. Die Polizei rückte an. Foto: Paul Zinken
Linksautonome drangen auf das Areal ein. Die Polizei rückte an.
Foto: Paul Zinken

Genau ein halbes Jahr nach der Räumung des symbolträchtigen »Köpi-Platzes« in Berlin-Mitte sind am Freitagabend Aktivisten auf das Gelände des ehemaligen Wagencamps eingedrungen.

Die Polizei rückte nach Angaben eines Sprechers vom Samstag mit mehr als 200 Einsatzkräften aus und räumte den Platz. 15 Männer und Frauen seien festgenommen worden. Alle Aktivisten seien nach Feststellung ihrer Identität wieder auf freien Fuß gekommen.

Im Internet veröffentlichten die Aktivisten am Freitagabend eine Stellungnahme, in der sie die Rückgabe des Wagencamps forderten.

Gegen 19 Uhr am Abend hätten Vermummte die Umfriedung des Geländes in der Köpenicker Straße eingerissen, so die Polizei. Die Aktivisten bestiegen demnach Baufahrzeuge und Container, spannten Transparente und schafften Stacheldraht und Feuerlöscher auf das Gelände. Zwei Frauen im Alter von 34 und 21 Jahren seien mit professioneller Ausrüstung auf Bäume geklettert.

Landfriedens- und Hausfriedensbruch

Der Einsatz dauerte demnach bis 4.00 Uhr morgens - dann hatten Polizei und Feuerwehr auch die beiden Frauen auf den Bäumen ergriffen. Den Angaben vom Samstag zufolge wurde niemand verletzt. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedens- und Hausfriedensbruch.

Der »Köpi«-Wagenplatz galt als eines der letzten Symbolprojekte der linksautonomen Szene in Berlin. Die Bewohner lebten in Bauwagen neben einem seit 1990 besetzten Altbau. Am 15. Oktober vergangenen Jahres hatte die Polizei das Areal mit schwerem Gerät geräumt. Die Räumung, an der Hunderte Polizisten beteiligt waren, hatte der Grundstückseigentümer vor Gericht erstritten.

PM

Aktivisten-Twitteraccount

Stellungnahme der Aktivisten

© dpa-infocom, dpa:220415-99-933760/5