Logo
Aktuell Ausland

Pentagon: Russen haben Probleme, ihre Soldaten zu versorgen

Liegt es an einer schlechten Versorgungslage, dass der russische Angriff auf die Ukraine langsamer voran geht als vom Kreml erhofft? Das glaubt zumindest die US-Regierung.

Russische Soldaten
Russische Soldaten auf einem Militärlastwagen. Foto: Konstantin Mihalchevskiy
Russische Soldaten auf einem Militärlastwagen.
Foto: Konstantin Mihalchevskiy

Beim Angriff auf die Ukraine haben russische Truppen nach Angaben aus Kreisen des US-Verteidigungsministeriums inzwischen Probleme, die eigenen Soldaten mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Ein Vertreter des Pentagon sagte am Dienstag in Washington: »Es gibt (...) Anzeichen dafür, dass sie Probleme mit der Versorgung ihrer Truppen haben - dass ihnen nicht nur das Benzin ausgeht, sondern auch Lebensmittel.« Insgesamt hätten die Russen bei ihrer Offensive zuletzt keine größeren Fortschritte gemacht. Die logistischen Probleme seien dabei ein Faktor, aber auch der Widerstand der ukrainischen Streitkräfte, der größer sei als wohl von der russischen Seite erwartet.

Es gebe Hinweise darauf, »dass die Moral in einigen dieser Einheiten nachlässt, weil sie nicht mit dem Widerstand gerechnet haben, der ihnen entgegengebracht wird«, sagte der Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums weiter. Es könne daneben auch sein, dass die russischen Truppen aus eigenem Antrieb eine Art Pause einlegten, um sich neu zu gruppieren und aufzustellen und die eigene Strategie zu überdenken. Er betonte, die russischen Truppen würden sich sicher anpassen und versuchen, die Herausforderungen zu bewältigen. Die Attacke habe erst vor wenigen Tagen begonnen. Außerdem verfüge Russland über große militärische Ressourcen.

Der Pentagon-Vertreter sagte, nach US-Einschätzung seien inzwischen mehr als 80 Prozent der Truppen, die Russland zuvor an der Grenze zusammengezogen habe, innerhalb der Ukraine. Es sei unklar, warum Russland bei dem militärischen Angriff derartige logistische Probleme habe und ob dies auf Fehler bei der Planung oder der Ausführung des Angriffs zurückgehe. Auf mehrfache Nachfrage, auf welchen Informationen und Quellen genau die Angaben über Probleme auf russischer Seite beruhten, äußerte sich der Pentagon-Vertreter ausdrücklich nicht. Dazu könne er öffentlich keine Angaben machen.

Er sagte weiter, die USA gingen mit Stand vom Dienstagmorgen US-Ostküstenzeit davon aus, dass die russischen Truppen insgesamt seit dem Start des Angriffes mehr als 400 Raketen abgefeuert hätten - am Vortag habe die Zahl bei etwa 380 gelegen. Hinweise darauf, dass belarussische Truppen in die Ukraine einmarschierten, gebe es nicht.

© dpa-infocom, dpa:220301-99-342222/2